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Ich bin 20 Jahre alt und studiere seit einem halben Jahr, weit entfernt von meiner Heimatstadt. Bislang hatte ich sogar in diesem anonymen Forum Angst mich vollständig zu "outen". Seit 4 Monaten geht es mir psychisch immer schlechter. Ich wurde mit 15 Jahren magersüchtig und Essstörungen begleiten mich seitdem. Sie sind jedoch nur ein Symptom für viel tiefere Probleme. Ich hatte gehofft, dass nach dem Abitur durch den Umzug und die Distanz zu meiner schwierigen Situation Zuhause (meine Mutter ist total überfordert und mein Vater quasi nicht vorhanden) alles besser wird. Aber seit Weihnachten 2011 leide ich unter starkem Konzentrationsabfall, Panikattacken und habe Angst vor sozialen Kontakten. Mein Leben besteht zurzeit aus wechselnden Phasen von tiefer Verzweiflung, Apathie, Lähmung, Aggression und Angst. Ich bin seit Monaten nicht mehr in der Uni gewesen, breche nun das Studium auch ab. Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen soll und ich fühle mich gelähmt, wenn ich an die Zukunft denke und schäme mich so, dass ich es hier nicht geschafft habe. Darüber kann ich mit niemand Vertrautem reden.
Mir ist jetzt klar geworden, dass irgendetwas aus meinem Unterbewusstsein an die Oberfläche drängt und seit wenigen Stunden kann ich mich emotional daran erinnern, dass ich als Kleinkind von meinem Großvater sexuell missbraucht worden bin. Bisher habe ich das immer von mir geschoben und auf alle Arten verdrängt (Sucht) und meine große Schwester, schwer (und offiziell) verhaltensgestört war bisher das einzige Opfer. Ich bitte Forenmitglieder um Rat, an wen ich mich wenden kann und ob/wo Chancen auf eine Langzeittherapie bestehen. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ich möchte einfach nichts mehr fühlen.
Im Moment ist mir einfach nur übel, die letzten Stunden habe ich zusammengekrümmt in meinem Bett gelegen und geweint oder einfach in die Dunkelheit gestarrt. Dann hatte ich ein total ekliges Gefühl am ganzen Körper, als ob mich jemand überall anfässt und mir wurde noch schlechter. Ich dachte bloß: "Weg , weg!!.." wie ein kleines Kind und fühle mich immer noch hilflos. So eine Art von Erinnerung und Gefühlschaos hatte ich noch nie. Bitte helfen Sie mir mit Ratschlägen, alle Sorgentelefone, die ich ausprobiert habe sind besetzt!! Ich weiß nicht, was ich tun soll in solchen Situationen, außer mir zu wünschen, tot zu sein. Irgendeine Atemtechnik oder Pillen oder... ?
Ich versichere, dass das kein Scherz ist und ich wirklich, wirklich Ihren/ Euren Rat brauche!!
Lautrichienne2