Vielen Dank für deine Fragen, Argumente und Anregungen. Ich wohne leider auch in einer Gegend mit vielen rücksichtslosen Hundehaltern. Da ich auch kleine Kinder habe, kenne ich die von dir beschriebene Problematik genau. Das ständig wiederkehrende Argument der Hundebesitzer, dass der Hundekot ja 'Natur' sei, ist schwer auszuhalten. Ich bin Biologin und würde den Hundehaltern mal empfehlen, sich mit den Themen 'Wildtier versus domestiziertes Haustier' und 'Errungenschaften der Zivilisation' auseinanderzusetzen.
Frischer Hundekot ist kein guter Dünger für Felder, da er Keime und Parasiten enthält, die Lebensmittel und Futter verunreinigen können. Im Gegensatz dazu wird Gülle gelagert, wodurch viele Krankheitserreger absterben. Außerdem wird Gülle nur mit zeitlichem Abstand zur Ernte auf die Felder aufgebracht. Hundekot kann Krankheiten wie Neospora caninum übertragen, was bei Rindern sogar zu Totgeburten führen kann. Besonders zur Erntezeit ist Rücksicht gefragt: Bitte die Hinterlassenschaften eurer Hunde auf Feldern und Wiesen aufsammeln – hier wächst schließlich auch unser Essen!
https://www.fr.de/rhein-main/hundekot-aeckern-11053895.html
Außerdem ist es einfach rücksichtslos, die Hinterlassenschaften der Hunde liegen zu lassen – vor allem gegenüber Kindern. Kinder spielen gerne in der Natur, rennen auch mal abseits der Wege oder lernen Fahrradfahren und geraten dabei schnell in Hundehaufen, die an Wegrändern von Feld/Wald/Wiese liegen. Bitte nehmt Rücksicht und sammelt die Haufen eurer Hunde auf – hier wachsen nicht nur Lebensmittel, sondern die Natur gehört auch uns allen!
Das Argument, dass Wildtiere auch in der Natur oder an Wegränder koten, ist nicht vergleichbar mit dem Problem durch Hundekot. Wildtierhaufen sind in der Regel deutlich kleiner, seltener und verteilen sich über große Flächen, da Wildtiere weitläufiger unterwegs sind. Im Gegensatz dazu sind Hunde domestizierte Tiere, die oft in Siedlungsnähe oder entlang von Wegen ihre Haufen hinterlassen – und das in viel größeren Mengen. Gerade an den Rändern von Feldern, Wäldern und Spazierwegen sieht man daher oft Hundehaufen, während Wildtierkot kaum auffällt.
Hundekot ist nicht nur unhygienisch, sondern auch eine echte Belastung für die Natur. Die großen, konzentrierten Mengen von Stickstoff und Phosphor in Hundehaufen überdüngen den Boden und gefährden die Artenvielfalt. Wildtiere hinterlassen hingegen nur geringe, unbedenkliche Mengen. Wer den Kot seines Hundes liegen lässt, nimmt also Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen und der Umwelt in Kauf.
https://www.deutschlandfunk.de/hundekot-naturschutzgebiete-phosphor-stickstoff-100.html
Die Verantwortung liegt hier klar bei den Hundehaltern, die Rücksicht nehmen und die Hinterlassenschaften ihrer Tiere entfernen sollten.