Nachdem hier wirklich einiges durcheinander geworfen wurde und zum Teil auch völlig unsinnige Begründungen verwendet wurden möchte ich das nicht so stehen lassen.


1) Stichwort "Durch Batterie bedingt": Die Blei-Akkus sind grundsätzlich mit beiden Polen isoliert gegen Masse. Es ist dem Akku also völlig egal ob der Hersteller seinen Pluspol auf Masse legt oder den Minuspol. Es müssen eben alle Verbraucher die an dieses Bordspannungsnetz angeschlossen werden darauf eingestellt sein. Ausserdem ist die Aussage "Die Elektronen fliessen nämlich von Plus zu Minus" sehr fragwürdig. Das gilt zwar physikalisch gesehen für die Vorgänge innerhalb des Akkus, aber unsere Geräte und und auch die Karosserie befindet sich ja hoffentlich nicht innerhalb des Säurebades des Akkus? ;-) Also: Aussage völliger Quatsch!


2) Stichwort "galvanische Zersetzung": Dieses Prinzip mit der Opferanode gibt es zwar, der Punkt ist aber dass dieses Prinzip gar nicht angewendet werden kann. Dafür müsste nämlich ein geschlossener Stromkreis zwischen Opferanode ( in unserem Beispiel wäre das das Auto-Innere, die angeschlossenen Verbraucher, also die Elektronik? ), dem Wasser als Stromleiter und der Karosserie als zu schützende Kathode (also Minuspol!) vorhanden sein. Jeder wird einsehen, dass dieses Prinzip so nur dann funktionieren würde, wenn ihr das Auto im Baggersee versenkt! Ansonsten gibt es nämlich keine elektrische Verbindung über die Feuchtigkeit zwischen der Opferanode und der Karosserie des Autos.


Richtig dagegen ist: Da es im Bereich Autos natürlich Zulieferer bzw. immer schon Erstausrüster mit Bordelektronik gibt bzw. gab ist es logischerweise für diese viel praktischer, wenn es einheitliche Voraussetzungen gibt. Nur dann kann ich ein Autoradio (der 70er/ 80er Jahre) welches für einen Mercedes SL gebaut wurde auch in einem VW Käfer anschliessen. Man hat also einfach Standards definiert und an diese Standards haben sich die Hersteller der Fahrzeuge bzw. auch die Hersteller der Geräte/ Verbraucher für die Fahrzeuge in ihrem eigenen Interesse gehalten. So entstand der vielen bekannte DIN-Autoradio-Schacht ebenfalls.


Es gab in der Anfangszeit der automobilen Revolution schon genügend Verwirrungen - einerseits zwischen den alten englischen Fahrzeugen (andere Polarität der Karosserie) und andererseits durch die unterschiedlichen Bordspannungen. Anfangs genügten 6Volt Bordspannung (Ur-Käfer z. B.), später wurde der Leistungshunger der Bordelektrik/ Elektronik immer größer und um trotz des höheren Leistungsbedarfs nicht extrem hohe Stromstärken fliessen lassen zu müssen wurde somit die Standardmässige Bordspannung irgend wann auf 12V definiert weil sonst die Kabel einen sehr viel größeren Querschnitt haben müssten.


Erst heute fängt ein neuer Zeitabschnitt an, in dem die Bordspannung abermals angepasst wird. Waren lange Zeit 12V Bordspannung für PKW's der Standard, so wird zunehmend im Zeitalter der vielen Steuerrechner und Controller mit ihrem enormen Energiehunger ein neuer Standard von 48V anvisiert. Vereinzelt wird das Bordnetz an sich schon mit 48V verbaut, für Verbraucher mit 12V Stromanschluss nach dem alten Standard muss dann eben ein Spannungswandler (Step-Down-Konverter oder Schaltnetzteil) verbaut werden das die Bordspannung dann auf die benötigten 12V reduziert.

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