Lieber DrHouse,

meine Tochter begann vor einem dreiviertel Jahr damit, sich zu ritzen. Bald wurden tiefe Schnitte daraus und mitlerweile hat sie auch eine Essstörung entwickelt - trotz ambulanter Therapie (sie will und kann jetzt in eine Klinik).

Ritzen kann sehr schnell zur Sucht werden und Süchte sind nach oben hin offen, d.h. es können Magersucht u.ä. dazu kommen. Leider hast du recht: Tatsächlich "beruhigt" SVV, denn unser System (Körper/Geist) ist nicht in der Lage, zwei Arten von Schmerz gleichzeitig zu verarbeiten. Also wird durch Ritzen erstmal der psychische Schmerz/Stress ausgeblendet. Leider löst du so nicht die Ursachen, weshalb die Verletzungen immer schlimmer werden müssen um noch zu wirken.

Da du hier die Frage nach dem "nicht so schlimm" stellst, unterstelle ich mal, dass dir bewußt ist, dass das Ritzen keine Lösung sein kann. Je eher du Hilfe suchst und annimmst, desto besser sind die Chancen, andere Möglichkeiten nutzen zu können mit innerem Stress umzugehen.

Natürlich werden irgendwann die Narben ein Thema sein, ich hab meiner Tochter dazu gesagt - sollte sie sich jemals dafür schämen - sie trägt die Narben halt aussen, die andere innen (auf der Seele) haben.

Ich wünsche dir, dass du das für dich Beste findest und tust!

Alles Gute, SinaSoho

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