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Das „bürgerliche Trauerspiel“, als literarische Bewegung, umfasst inhaltlich eine drastische Umorientierung vieler Repräsentanten der Literatur zu Zeiten der Aufklärung, welche sich vermehrt von Prinzipien der Ständeklausel unterschied. Im Gegensatz zu vorher bestehenden Stücken, in welchen der Adel im Zentrum des Geschehens stand, versuchten Dichter nun auch die unteren Gesellschaftsschichten in den Mittelpunkt zu rücken. Insbesondere dem Hochadel, vertreten im Publikum, sollte nahegelegt werden, dass auch Personen des Bürgertums gleichwertig anständige Charaktereigenschaften besitzen können.
Das Bürgerliche Trauerspiel stellte den Versuch dar, die Menschen und Zuschauer moralisch zu bessern, erste Schritte hin zur Überwindung der Ständegesellschaft zu gehen und die sittlichen Grundlagen der jener zu verbessern.