Wo wir schon dabei sind, da hab ich gleich eine:
Ich liege wach im Bett. Die Schreie waren es, die mich geweckt haben. Doch jetzt ist es still. Dann höre ich ein Quietschen, als meine Zimmertür aufgeht. Ich wage nicht, unter der Decke hervor zu schauen. Ich kann ein Kratzen von langen Fingern hören, die über den Fußboden schleifen. Und noch etwas. Jetzt kann ich nicht anders, ich muss schauen. Ganz langsam linse ich wie ein ängstliches Kind unter der Decke hervor. Eine Gestalt. Sie hat keine Haare und kein Gesicht. Nur zwei schwarze Augen, kein Licht in ihnen. Das Wesen zieht zwei Körper hinter sich her, die Körper meiner toten Eltern. Es legt sie an den Rand meines Bettes, so, dass ihre leeren Augen mich ansehen. Ich würde so gern schreien, doch ich kann nicht. Ich muss mich ruhig verhalten. Das Wesen reibt seine Hände an der Wand. Es schreibt etwas, mit Blut. Dann huscht es unter mein Bett. Ich lege da, starr vor Angst. Stunden vergehen, während ich versuche, gleichmäßig zu atmen und mich still zu verhalten, damit es nicht darauf aufmerksam wird, dass ich nicht schlafe. Mit jedem Atemzug sauge ich mehr von dem metallischen Geruch des Blutes in meine Lungen. Die ganze Zeit denke ich panisch darüber nach, ob ich entkommen kann, wie... Vielleicht könnte ich versuchen zur Tür zu gelangen, nach draußen zu laufen und um Hilfe zu rufen. Vielleicht hört mich dann jemand. Doch ich weiß, dass es mich erwischen wird und diese Erkenntnis lässt mich schier verrückt werden. Doch das Schlimmste ist, dass meine Augen sich nun langsam an die dämmrige Dunkelheit gewöhnen. Ich könnte jetzt erkennen, was an der Wand steht. Doch ich darf mich nicht bewegen. Aber ich will wissen, was an der Wand steht. Nur den Kopf drehen, ein kleines bisschen. Es wird ihm nicht auffallen. Ganz langsam drehe ich mich, richte meine Augen nun auf die blutige Wand. Mein gleichmäßiger Atem stoppt. Dort steht....
Ich weiß, dass du wach bist.