Wie hält man es besser/länger bei der Arbeit aus?

Ich bin Anfang 20 und arbeite im Büro, ich muss täglich 8 Stunden arbeiten plus 30 Minuten Pause. Es gibt Gleitzeit, ich kann also anfangen wann ich will (fange zwischen 6-7 Uhr an).

Nach spätestens 1-2 Stunden habe ich aber schon den Drang, wieder nach Hause zu wollen und ich schaue alle 5 Minuten auf die Uhr.

Aller spätestens nach 5-6 Stunden kann ich mich sowieso nicht mehr wirklich konzentrieren und werde langsam, man sitzt im Prinzip dann nur noch da rum und starrt die Decke an (übertrieben gesagt).

Im Gegensatz zu vielen Kollegen bin ich aber jemand, der wenn er eine Aufgabe bekommt, bei dieser dann auch Gas gibt und sie schnell erledigt. Das führt dann aber zu so Gesprächen wie: "Wie, du bist schon fertig? Für die Aufgabe waren eigentlich 3-4 Stunden eingeplant." Da bin ich aber nach 30 Minuten mit fertig gewesen. Oft sitze ich dann eben auch wieder ohne Aufgabe rum, da ich meine Aufgaben "zu schnell" erledigt habe. Ich versuche mittlerweile schon langsam zu arbeiten, das geht aber einfach nicht. Der Alltag dort verläuft einfach viel zu langsam, ich werde total ausgebremst. Da ist es auch nicht gerade motivierend, dass man nicht früher nach Hause kann wenn man fertig ist - die Zeit muss man ohnehin da sein, egal ob man durchgängig eine Kleinigkeit macht oder nach der Hälfte der Zeit fertig ist.

Ich kann einfach nicht so trödeln, wie andere Leute das machen. Mir kommt dann nämlich immer in den Sinn, was denn meine Vorgesetzten von mir denken könnten wenn ich so langsam bin und ich doch irgendwie beschäftigt aussehen muss. Manche kommen zur Arbeit, holen sich erst einmal Kaffee und frühstücken eine halbe Stunde (Arbeitszeit wohlgemerkt) und fahren dann mal den PC hoch. Dann wird mal hier oder da eine Stunde getratscht und zwischendurch befasst man sich mal mit den Aufgaben. Dann geht man noch Einkaufen in der Zwischenzeit und so ab 12 Uhr läuft ja ohnehin nicht mehr viel.

Habt ihr Tipps?

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Ich habe meine Ausbildung bei der Stadtverwaltung absolviert.

In dieser Zeit bin ich in eine schwere Krise gerutscht. Wegen fehlender Freizeit bin ich nachts zu lange wachgeblieben bzw. habe meinen Schlafrhythmus am Wochenende durcheinandergebracht, sodass ich unter der Woche - also auf der Arbeit - so neben der Spur war, dass ich mir bereits Sorgen um meine Gesundheit gemacht habe. Entsprechend kam bei mir zur Langeweile das frühe Aufstehen hinzu, das ich negativ mit der Arbeit in Verbindung brachte.

Letztlich bin ich zu meinem Chef gegangen und habe mitgeteilt, dass ich nach der Ausbildung gehen werde.

Heute arbeite ich in einem 6-Stunden-Job als Sekretär eines Einzelunternehmers. Die Atmosphäre ist top, er eine Seele von Mensch, ich habe branchenbedingt viele Außentermine und die Zeit vergeht gefühlt viel schneller.

Ich stehe morgens um 8:20 Uhr auf, mache mich fertig, fahre zur Stadt meiner Arbeit, gehe dort etwas essen und arbeite dann von 12:00 bis 18:00 Uhr. Jeden Abend inkl. denen am Wochenende gehe ich um 23:40 Uhr schlafen, damit ich den Rhythmus behalte.

Dies kann ich mir leisten, weil ich bei meinen Eltern in einem geerbten Haus wohne. Dazu stehe ich, ebenso dazu, dass eine längere Arbeitszeit für mich nicht infrage käme. Ich gehe überhaupt bloß deshalb zur Arbeit, weil ich mit dem Einkommen jeden Tag auswärts essen gehen kann. Müsste ich mich abrackern, um über die Runden zu kommen, und abends auch noch den Haushalt machen oder einkaufen gehen, würde ich das Spiel nicht mitmachen. Dann bin ich eben nur bedingt lebenstüchtig. Es ist mir egal. Ich bedauere jeden, der länger arbeiten und früh aufstehen muss. Für mich wäre das undenkbar. Lieber sterbe ich.

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