Ich habe meine Ausbildung bei der Stadtverwaltung absolviert.
In dieser Zeit bin ich in eine schwere Krise gerutscht. Wegen fehlender Freizeit bin ich nachts zu lange wachgeblieben bzw. habe meinen Schlafrhythmus am Wochenende durcheinandergebracht, sodass ich unter der Woche - also auf der Arbeit - so neben der Spur war, dass ich mir bereits Sorgen um meine Gesundheit gemacht habe. Entsprechend kam bei mir zur Langeweile das frühe Aufstehen hinzu, das ich negativ mit der Arbeit in Verbindung brachte.
Letztlich bin ich zu meinem Chef gegangen und habe mitgeteilt, dass ich nach der Ausbildung gehen werde.
Heute arbeite ich in einem 6-Stunden-Job als Sekretär eines Einzelunternehmers. Die Atmosphäre ist top, er eine Seele von Mensch, ich habe branchenbedingt viele Außentermine und die Zeit vergeht gefühlt viel schneller.
Ich stehe morgens um 8:20 Uhr auf, mache mich fertig, fahre zur Stadt meiner Arbeit, gehe dort etwas essen und arbeite dann von 12:00 bis 18:00 Uhr. Jeden Abend inkl. denen am Wochenende gehe ich um 23:40 Uhr schlafen, damit ich den Rhythmus behalte.
Dies kann ich mir leisten, weil ich bei meinen Eltern in einem geerbten Haus wohne. Dazu stehe ich, ebenso dazu, dass eine längere Arbeitszeit für mich nicht infrage käme. Ich gehe überhaupt bloß deshalb zur Arbeit, weil ich mit dem Einkommen jeden Tag auswärts essen gehen kann. Müsste ich mich abrackern, um über die Runden zu kommen, und abends auch noch den Haushalt machen oder einkaufen gehen, würde ich das Spiel nicht mitmachen. Dann bin ich eben nur bedingt lebenstüchtig. Es ist mir egal. Ich bedauere jeden, der länger arbeiten und früh aufstehen muss. Für mich wäre das undenkbar. Lieber sterbe ich.