Die Beschneidung des männlichen Geschlechtsteils und damit Entfernung der Vorhaut ist für die muslimischen Männer Pflicht und wird in der Regel bei männlichen muslimischen Kindern schon frühzeitig - oft als Baby - von den Eltern veranlasst. Bei später konvertierten Muslimen kann dies durch einen einfachen Eingriff mit örtlicher Betäubung nachgeholt werden. Die Beschneidung ist Voraussetzung für die Gültigkeit des Umkreisens der Kaaba bei der Pilgerfahrt und der Wallfahrt. Es entspricht dem Vorbild der Propheten beschnitten zu sein. Es gilt als eines der Zeichen des Prophetentums, dass die Propheten bereits beschnitten - also ohne Vorhaut - geboren werden.
Vom medizinischen Standpunkt hat die Beschneidung des Mannes u.a. folgende Vorteile:
Hygiene, die Ablagerung unter der Vorhaut wird verhindert. Die Übertragung des Papilloma-Virus auf die Frau (eines Genital-Warzen-Virus, der eine Vorstufe von Krebs, vor allem Gebärmutterhalskrebs, auslösen kann), wird dadurch weitgehend verhindert, da sich diese Viren nicht mehr unter der Vorhaut verbergen können. Das Vorkommen von Penis-Karzinomen bei beschnittenen Männern ist etwa gleich Null, bei nicht beschnittenen um einige Prozent höher. Generell wird durch die Entfernung der Vorhaut die Übertragung infektiöser Erkrankungen im Genital-Bereich entscheidend reduziert. Durch frühe Beschneidung wird die bei männlichen Babys natürliche Vorhaut-Verengung aufgehoben. Die Verengung kann zu Harnwegs-Infekten und anderen Entzündungen führen.