Das Sprechen ist der Vorgang des vorwiegend auf zwischenmenschliche Interaktion ausgerichteten Gebrauchs der menschlichen Stimme, wobei artikulierte Sprachlaute erzeugt werden. Die Bedeutung des Wortes wird auch auf andere Kommunikationsformen ausgeweitet, z. B. mit den Händen in einer Gebärdensprache, mit Gesichtsmuskeln, durch Bilder und Schrift usw.
Die entsprechende wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung des Sprechens beschäftigt, nennt man Sprechwissenschaft.
Nach dem Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun sind Informationsübermittlung, Selbstoffenbarung, Appell und Beziehungsveränderung die vier wichtigsten Aspekte der sprachlichen Kommunikation.
Inhaltsverzeichnis
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1
Grundgesetze des Sprechens
2
Die Stimme des Sprechenden
3
Zusammenhängendes Sprechen
4
Inneres Sprechen
4.1
Hypothesen zur Neurophysiologie des inneren Sprechens
4.2
Hypothesen zum Inneren Sprechen und zur kognitiven Therapie der Depressionen und Ängste
5
Sprechen im Schlaf
6
Siehe auch
7
Literatur
8
Weblinks
9
Einzelnachweise
Grundgesetze des Sprechens[Bearbeiten]
Wolf und Aderhold haben folgende Grundgesetze des Sprechens identifiziert: Der Sprechende muss in der Lage sein, die Spannungsverhältnisse seines Körpers bewusst kontrollieren und verändern zu können. Hierbei soll es zu keinem unnötigen Kraftaufwand kommen und andererseits soll der Körper auch nicht an Unterspannung leiden – beide führen zu artikulatorischen und stimmlichen Fehlleistungen. Auch müssen die neurologischen und muskulatorischen Voraussetzungen der Gelenke in den Armen und Händen und der Gesichtsmuskeln vorliegen, um ebenfalls kontrollierte, sprachliche Bewegungen ausführen zu können.
Ungleich dem Sprechen mit den Händen muss das mündliche Sprechen mit dem Atmen zeitlich in Einklang gebracht werden – wobei die Atemmenge der Länge des jeweilig zu sprechenden Sinnabschnitts entspricht. Zur Ausbildung einer klang- und modulationsfähigen Stimme muss die Weite der Resonanzräume gesichert werden. Erreicht wird dies, indem sich durch entsprechendes Training im Bereich der Artikulationsräume und der Kehle ein Gefühl der Entspanntheit einstellt – und so in der Folge jede stimmliche Tätigkeit als befreiend empfunden wird. Innerhalb der für einen Laut entsprechenden Artikulationsbreite sollen die Sprechwerkzeuge die charakteristischen Bewegungsabläufe durchführen – und nicht nur andeuten. Es handelt sich hierbei also um die ausschöpfenden Bewegungen der Sprechwerkzeuge – insbesondere Lippen, Zunge und Unterkiefer.
Die Stimme des Sprechenden[Bearbeiten]
Soll nicht ihre individuelle natürliche Sprechtonlage überschreiten, zudem müssen die Ein- und Absätze der Stimme mühelos vollzogen werden.
Seine Stimme und die Bewegungsmöglichkeiten seiner Gelenke und Muskeln soll der Sprecher gut kennen - und durch eine entsprechend geschulte Selbstwahrnehmung kleinste Veränderungen in den Sprechwerkzeugen wahrnehmen können. Ein bewusster Formungs- und Mitteilungswille des Sprechenden ist Voraussetzung für ein sinn- und bedeutungsvolles Sprechen.
Zusammenhängendes Sprechen[Bearbeiten]
Zusammenhängendes Sprechen erfordert eine gewisse Gerichtetheit sowie einen entsprechenden Empfangs- und Raumbezug. Der ganze Mensch ist am Sprechen beteiligt – das Sprechen ist ein komplexer Vorgang.
Inneres Sprechen[Bearbeiten]
Inneres Sprechen ist eine lautlose Form des Sprechens, von der angenommen wird, dass sie dem Denken, z. B. der Steuerung von Aufmerksamkeit, dient. Es gibt verschiedene Definitionen und Konzeptionen des inneren Sprechens. Unter anderem wurde das Konzept in den 1920er und 1930er Jahren umfassend von Lew Wygotski, einem russischen Entwicklungs- und Sprachpsychologen, diskutiert.[1] Wygotski stellte, beeinflusst von den Arbeiten des schweizer Entwicklungspsychologen Jean Piaget, eine Theorie zur Entwicklung und zur Funktion des inneren Sprechens auf. Hauptgedanke ist, dass sich inneres Sprechen aus dem äußeren, sozialen Sprechen entwickelt und dabei seine Form und Funktion gegenüber dem äußeren Sprechen verändert: es wird lautlos, syntaktisch verkürzter und semantisch dichter und dient schließlich nicht mehr der Kommunikation mit anderen Menschen.
Definiert als ein von Sprachmuskeln begleitetes inneres Ausdrücken von Sprache wurde inneres Sprechen seit ca. 1930 experimentell untersucht. Die Muskelaktivitäten wurden mittels mechanischer und elektromyographischer Messungen nachgewiesen.
Eine Darstellung historischer Forschungen zum inneren Sprechen sowie eine kritische Auseinandersetzung mit ihnen finden sich in aktuellen psycholinguistischen Arbeiten, zum Beispiel bei Sibylle Wahmhoff[2] und bei Anke Werani.[3]
jetzt weist du wie man spricht weiteres auf www.wikipedia.org