Ich kann dich absolut verstehen! Ich mag Besuch nicht und würde mich am liebsten irgendwo im hintersten Eck unseres Hauses verstecken. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es eines unserer Kinder, meine Eltern, eines meiner Geschwister, Arbeitskollegen oder Freunde handelt. Ich habe mich oft gefragt, an was es liegt. Erst dachte ich, es liegt an meinem Job, bei dem ich stets mit Menschen zu tun habe. Irgendwann habe ich bemerkt, dass das nicht der wirkliche Grund ist. Der liegt nämlich in mir selbst. Ich bin nach außen hin und vor allem in meinem Job eine starke, selbstbewusste und offene Persönlichkeit. Ich repräsentierte diese durch und durch - mit meiner Stimme, meinem Auftreten. Auf viele Leute wirke ich dominant, manchmal sogar angsteinflößend. Niemand würde erahnen, dass ich schüchtern bin. Kürzlich habe ich einen Bericht im Netz gelesen, in dem ich mich sofort wiedererkannt habe. Nach außen hin bin ich die Starke. In Wirklichkeit bin ich aber introvertiert und sensibel. Mein Zuhause ist mein Rückzugsort, an dem ich so sein kann, wie ich wirklich bin. Dort erhole ich mich und schöpfe Kraft. Besucher stören mich dabei nur. Auch wenn es dabei um Personen geht, die ich mag oder liebe. Das verstehen leider nicht viele. Um meine sozialen Kontakte zu pflegen, muss ich mich regelrecht dazu zwingen, Besuch zu empfangen oder auch selbst mal jemanden zu besuchen. Soziale Kontakte zu pflegen und zu halten, fällt mir unglaublich schwer. Diese zu haben, ist aber für jeden Menschen wichtig. Das ist der Grund, warum ich mich manchmal zwinge. Telefonierst du gern? Ich hasse es, zu telefonieren! Es würde mich interessieren, ob es anderen auch so geht wie mir …
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