So gefragt, gibt es vor allem eine Antwort: US-Filmproduktionen sind wesentlich teurer als andere. Ein Star, der das (zahlende) Publikum sichert, kostet oft mehr als ein ganzer Film aus einem europäischen Land, nämlich achtstellig, bringt aber neunstellige Einnahmen, also eine lohnende Investition.

US-Filme sind aufwendiger als andere. Es sind wesentlich mehr Spezialisten daran beteiligt als anderswo.

Gerade für den internationalen Markt geplante Filme werden im Hinblick darauf entworfen, möglichst keine bedeutenden Zielgruppen, kein mögliches Publikum vom Konsum abzuschrecken oder auszuschließen, um in Kinos, Fernsehen und weiterer Verbreitung gewinnbringend zu sein. In vorauseilender Gefälligkeit werden Stoffauswahl, Besetzung, Dialoge oder Botschaft eines Films frühzeitig und rigoros an diesen vermuteten Bedarf angepasst.

Im Drehbuch wird jede mögliche, zumindest jede absichtslose Verunglimpfung von Mitgliedern gesellschaftlich bedeutsamer Gruppen entfernt oder entschärft und sozialverträglich, wenn nicht politisch korrekt gestaltet. Andere Autoren wieder sorgen für eine der Zielgruppen-Kultur gemäße, bestenfalls schmeichelnde Passung; das betrifft Auswahl und Kontrolle von Anspielungen und Kulturverweisen im dramatischen Geschehen.

Es gibt so viel dazu zu sagen ...

Nur ein paar Hinweise noch: Achte mal im deutschen Film auf die Ausleuchtung: Eine banale Ermittlerserie wie "CSI Miami" verwendet für eine Einstellung wahrscheinlich mehr Leuchten als ein ganzer "Tatort".

Stichwort Humor ... Das Thema mag ich jetzt gar nicht ausführen.

Hintergrundgeschehen: Im deutschen Film bekommst du Nah- oder Großaufnahmen zweier Dialogpartner, die einander ansehen. Im US-Gegenstück siehst du die Dialogpartner AGIEREN, sie tun etwas, suchen nebenbei ihre Schlüssel, fummeln an der Computertastatur herum ... kurz: Sie schauen nicht einfach nur geradeaus. Und hinter ihnen laufen dauernd Leute durch's Bild. Da ist Bewegung drin, Dynamik.

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