Du hast die Möglichkeit, über ein Familienzentrum, Hilfe von Dipl. Psychologen zu bekommen. Familienzentren gibt es in Städten und werden vom Landkreis unterhalten. Die Psychologen lassen sich meistens vor Ort, also in Deinem Fall, in der Schule Deines Sohnes einen Beobachtungstermin geben und sind im Unterricht anwesend, um das Kind zu beobachten und Verhalten zu analysieren. Anschließend hast Du ein Gespräch über weitere Vorgehensweisen. Es gibt mehrere Möglichkeiten: 1.Dein Sohn bekommt eine Verhaltenstherapie, d.h. seine Frustrationstoleranzgrenze wird herausgefunden und wie er mit Problemen umgeht und sie löst. Es werden Verhaltenstrategien entwickelt. 2. Ihr macht eine Familientherapie zusammen, d.h. meistens spielt bei der Entwicklung eines Kindes das ganze Umfeld und die Familie eine tragende Rolle. Es wird herausgefunden, ob es andere Möglichkeiten gibt, wie Du ihn als Mutter unterstützen kannst, ohne ihn für sein Verhalten zu bestrafen oder Fehlverhalten noch zu belohnen. 3. Ich würde ihn nicht so schnell auf eine Sonderschule schicken, erstmal sollten alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. 4. Mach ihm klar, wie wichtig schulische Leistungen sind für seine Zukunft. Mach ihm auch klar, wie wichtig Deine Arbeit ist und das ihr davon lebt und er von dem Geld Spielsachen bekommt und andere Vergnügungen. 5. Er braucht Deine Aufmerksamkeit, aber nicht in der Schulzeit. Stell ihm etwas Schönes in Aussicht, eine gemeinsame Unternehmung z.B. , wenn er eine Woche lang die Schule ohne Störung und Zoff besucht. Das muss etwas sein, was er ganz toll findet und ihm einen großen Anreiz bietet, vernünftig zu sein. 6. Bestärke und lobe ihn, wenn er sich richtig verhält, jeder lebt von Motivation. 7. Versetze Dich in ihn hinein, Du bist schon auf dem richtigen Weg mit dem Abholen als Belohnung. Unterbinde es, in dem Du mit der Schule ein Gespräch führst und ihnen das klar machst. 8. Mach es ihm auch klar, dass Du ihn bei Fehlverhalten nicht mehr abholst und schöne Dinge mit dir gestrichen werden. 9. Nimm Dir Zeit nach Feierabend für Deinen Sohn. 10. Sei konsequent, einmal nein heißt immer nein. Das Verhalten auf den richtigen Weg zu lenken, wird schwierig und hart. Er wird mit allen Mitteln versuchen (auch mit Tränen und Wutausbrüchen) Dich dazu zu bewegen, ihn wieder abzuholen. Unterbinde es mit Nachdruck, mache keine Ausnahme! Sprech mit den Lehrern, wenn er im Unterricht laut wird, sollte er aus dem Klassenzimmer rausgeschickt werden und auf einen Stuhl gesetzt werden, um sich wieder beruhigen zu können. Ihm wird bald langweilig werden auf dem Stuhl draußen und er wird sich merken und anfangen vorher darüber nachzudenken, ob er den Unterricht stört oder nicht. Die Lehrer sollten sich untereinander absprechen und auch diese Maßnahme mit aller Konsequenz durchführen. Es mag sein, dass Dein Kind entwicklungsverzögert ist, aber auch er kann lernen und sich entwickeln. Geb ihm nicht das Gefühl verkehrt zu sein, er ist schon sehr geschickt im Manipulieren und recht pfiffig. Ich kenne diese Verhaltensweisen selbst vom eigenen Kind und ich kann es gut nachempfinden, wie Du Dich fühlen musst. Aber verzweifel nicht, es gibt immer Wege und Möglichkeiten. Meistens muss man bei sich selbst anfangen, Verhalten zu ändern, dann klappts auch bei dem Nachwuchs. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen, aber lass Dich ruhig von Experten unerstüzen und besorge Dir weitere Hilfen. Alles Gute Für Euch!

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