Nach 10 Jahren eine Therapie?

Mir (jetzt w20) ist mit 10 Jahren etwas passiert, was keinen Mädchen in dem Alter, sowieso keiner Frau passieren sollte. Ich wünsche das niemanden.

Ich denke die meisten wissen wovon ich rede.

Nur ich habe es noch nie geschafft mich jemanden zu öffnen. Ich wollte es auch nicht meinen Eltern erz, da diese Person aus meiner Familie ist... Und ich nicht wusste ob sie mir glauben würden...

Ich habe starke Probleme diese Sachen zu verarbeiten. In meiner Pubertät war es zwar viel schlimmer und da hätte ich wirklich Hilfe gebraucht. Bis zu meinen 17 Lebensjahr hatte ich schreckliche Gedanken.... Bzw. Depressionen.

Jetzt habe ich nur noch eine Wahrnehmungsstörung bzw. Essstörung. Ich bin zwar nicht mehr magersüchtig, aber die Gedanken während meiner Magersucht waren fast dieselben.

Und bei mir explodiert das immer, wenn ich etwas im Fernsehen oder einer Serie sehe, wo solche Themen angesprochen oder leider solche Szenen. Danach bin ich richtig 'verstört' und meine Erinnerungen kommen hoch, die ich manchmal auch fast ein halbes Jahr unterdrücke. Aber sobald so eine Szene im Film oder wenn jemand über sowas redet, bin ich sofort in einer alten Schiene. Habe wieder Probleme mit den Essen, leichte Depressionen... Kann keinen Sex mehr haben bzw. genießen und verkrampfe...

Kann ich jetzt noch eine Therapie machen? Kann mir das noch helfen? Hat es jemanden geholfen? Hat jemand Tips?

(Ich glaube durch diesen Stress hatte ich auch in der letzten Zeit dieses Ohrensausen, Schwindel, Taubes linkes Ohr...

Ich war 2 Jahre jetzt 'frei' habe mein Leben gelebt. War ein sehr glücklicher Mensch. Aber jetzt kommt vieles wieder hoch...)

Aber jetzt

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Therapie ist immernoch sinnvoll.

Du solltest dir auf jeden Fall noch einen Therapeuten suchen. Einmal zur Verarbeitung deiner Vergangenheit, zum anderen aber auch, um einen guten Umgang im Jetzt zu lernen und endlich wieder glücklich sein zu können.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft!

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Cortisol ist das Hormon, das dann entsteht, wenn du langfristig in stressigen Situationen bist. In erster Linie dienen Adrenalin und Cortisol dafür, dass wir schnell auf Gefahren reagieren können. Entwicklungshistorisch war das sicherlich sinnvoll, heute lauert aber nicht mehr hinter jeder Ecke ein Säbelzahntiger.

Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel deutet also darauf hin, dass du viel Stress hast und nicht in der Lage bist abzuschalten. Das sorgt natürlich auch für die von dir geschilderten Schlafstörungen.

In erster Linie gilt es, deine Stressoren loszuwerden oder aber dem Umgang damit zu lernen und deine Ressourcen zu nutzen. Das Erlernen einer Entspannungstechnik (Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation z.B.) kann dir dabei ebenfalls sehr gut helfen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe entsprechende Kurse, privat oder über die örtliche VHS?

Und natürlich Sport. Als Ausgleich baut er Stresshormone ab und macht dich auch müde genug für einen erholsamen Schlaf. Suche dir hier aber bitte einen Sport aus, der dir Spaß macht und nicht für zusätzlichen Stress sorgt.

Ich hoffe damit kann ich dir ein wenig helfen.

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Ein guter Hausarzt wird versuchen herauszufinden, wie hoch dein Stresslevel ist und wie sehr es dich beeinträchtigt. Selbstverständlich kann nicht jeder einfach behaupten er / sie wäre gestresst und damit ein paar Tage "Sonderurlaub" rausholen. Trotzdem ist das Thema Stress sehr aktuell und dein Arzt kann dich krankschreiben, wenn du ein ernstes Level erreicht hast - das geht auch als Präventionsmaßnahme um eine Depression oder ein Burnout-Syndrom zu vermeiden.

Allerdings solltest du dann auch herausfinden, woran es liegt und entsprechende Bewältigungsstrategien erlernen. Sonst löst du das Problem nur kurzfristig und nicht dauerhaft - da helfen dann auch ein paar Tage Krankschreibung nicht.

Stress ist übrigens im ICD-10 mitverschlüsselt unter Z73 - Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung: z.B. als Mangel an Entspannung oder Freizeit bzw. Stress, andernorts nicht klassifiziert bzw. Zustand der totalen Erschöpfung.

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