Hallo exterig,
Plastikmüll, oder besser Kunststoffabfälle, in den Weltmeeren zu entsorgen ist ganz sicher keine gute Idee und von Lösung zu sprechen finde ich fast schon schrecklich.
Die Lösung lautet Verwertung!
Statt Kunststoffe immer aus neuen Rohstoffen herzustellen, dessen Gewinnung ja nicht gerade kostengünstig ist und darüber hinaus entsteht so ja nur noch mehr Kunststoff, der schlimmstenfalls nicht da landet wo er hin gehört.
Bei der Verwertung von Kunststoffen wird in drei Hauptarten unterschieden.
Thermische Verwertung durch Verbrennung in Müllverbrennungsanlagen. Dadurch wird wenigstens ein Teil der Energie, die für die Herstellung des Kunststoffs gewonnen benötigt wird, wieder zurück gewonnen. Zum einen ist aber das Verbrennen von Kunststoffen nicht ganz so gut für die Umwelt und zum anderen gehen so wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich verloren. Dennoch immer noch besser als den Scheiß (sorry für die Wortwahl) in die Weltmeere zu kippen.
Die stoffliche Verwertung ist wohl das was im allgemeinen Sprachgebrauch als Recycling bezeichnet wird. Dabei werden die Kunststoffabfälle nach den einzelnen Kunststoffen (Polyethylen, Polypropylen, ABS, etc.) getrennt und dann gereinigt, zerkleinert, vermahlen, entstaubt und zu neuen Kunststoffplatten extrudiert, das heißt verschmolzen. Auch das Pressen von Platten, Spritzgiessen von Deckeln, Joghurtbechern usw. sowie das Blasen von Kunststoffflaschen ist mit dem Mahlgut möglich und wird insbesondere bei unserem Pfandsystem umgesetzt, dass es so umfangreich leider nur in Deutschland gibt. Vieles kann dabei schon zu 100% aus Recyclingmaterial hergestellt werden. Bei manchen Produkten wird Neuware aus neuen Rohstoffen hinzugefügt. Das hängt in erster Linie vom Verwendungszweck ab. Alles in allem kann man aber sagen, dass 1kg Plastikmüll zu 1kg Recyclingkunststoff (in der Fachsprache als Regenerate bezeichnet) verarbeiten kann. 1kg Müll weniger in Straßen, Wäldern und Weltmeeren. Als Händler für Kunststoffe bieten wir sogar eine ganze Reihe an Kunststoffen aus Regeneraten. Da findest du auch mehr Infos zum Recycling.
Eine weitere, jedoch aufwendigere Recyclingmethode ist die chemische Verwertung. Hier wird vereinfacht formuliert, der Kunststoff durch aufwendige Prozesse wieder in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegt, so dass aus den so gewonnen Rohstoffen wieder neue Kunststoffprodukte hergestellt werden können.
Das größte Problem beim Kunststoff in privaten Haushalten ist aber, dass Verbraucher den Kunststoff nach wie vor nur halbherzig trennen. Darüber hinaus wird immer noch viel zu oft Müll einfach dort weggeworfen wo man gerade ist und nicht in eine Mülltonne. Da sollte jeder bei sich selbst anfangen, denn wofür gibt es die Wertstofftonnen und gelben Säcke?
Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage, ob es eine Lösung sein kann, Plastikmüll in die Weltmeere zu entladen.
Sonnige Grüße Sascha