Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und habe als Kind and Gott geglaubt wie andere Kinder an den Weihnachtsmann, aus kindlichem Vertrauen heraus aber ohne ein wirkliches Fundament. Als ich älter wurde habe ich angefangen, die Dinge zu hinterfragen, die mir von meinen Eltern und in meiner Gemeinde erzählt wurden und habe als Folge darauf eine sehr schwierige Zeit durchgemacht.

Es hat mehrer Jahre gedauert in denen ich immer wieder gezweifelt habe und streckenweise überhaupt nicht mehr glauben konnte und teilweise auch nicht wollte. nach einigen "ist doch eh alles egal"-Trotzphasen kam ich irgendwann an einen Punkt, an dem ich es einfach wirklich wissen wollte: gibt es Gott und interessiert er sich für mich oder nicht. Soll ich mein Leben darauf aufbauen oder nicht.

Ich begann aktiv nach Antworten zu suchen, ich habe freiwillig einen Bibelkurs für Jugendliche besucht und angefangen, zumindest etwas häufiger als gar nicht in der Bibel gelesen. Ich habe gebetet, dass Gott mir zeigt, dass es ihn gibt, wenn es ihn wirklich gibt. In dieser zeit war ich manchmal voller Hoffnung und Zuversicht, manchmal wurde ich aber auch wütend, weil ich das Gefühl hatte, dass er mich, falls es ihn gab, irgendwie "zappeln lies".

Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es Gott wirklich gibt und er sich wirklich für mich interessiert. Rückblickend habe ich das gefühl, dass er diese schmerzhaften jahre des Zweifelns genutzt hat, um mir dieses Fundament zu geben, das ich bis dahin noch nicht hatte. Wenn man mich jetzt fragen würde, warum ich eigentlich an Gott glaube, kann ich mit Mischung aus logischen Überlegungen und eigenen Erfahrungen antworten.

Jedem der an Gott glauben möchte, aber es nicht so richtig kann, kann ich nur raten, nach ihm zu suchen. Das kann unterschiedlich aussehen, bei mir waren es Fragen wie "wenn es Gott gibt, warum zeigt er sich nicht?". Es kann sein, dass es Jahre dauert, bis man tatsächlich das Gefühl hat, Antworten zu bekommen, aber es lohnt sich.