Mein Vater ist ein Psychopath, was soll ich tun?

Guten Tag,

Ich bin weiblich, fast 18 Jahre alt und lebe mit einem Psychopathen zusammen, der gleichzeitig meinen Vater darstellt. Außerdem leben meine Mutter und meine Schwester mit im Haushalt. Er besitzt weitgehend keine Empathie, ist stur und möchte immer, dass jeder seiner Meinung ist. Wenn etwas nicht nach seinem Plan läuft, wird er aggressiv und launisch, droht uns, schreit uns an und macht uns mental total runter. Er beschuldigt uns ständig wegen jeder Kleinigkeit. Auf den ersten Blick scheint er wie ein ganz normaler, schon beinahe charmanter, Mann mit sozialer Verantwortung zu sein. Er kann problemlos oberflächliche Beziehungen mit anderen Menschen herstellen. Leider ist das nur ein Scheinbild dieses Menschen.

Es tut mir Leid, wenn jetzt die meisten Leute der Meinung sind, ich sei nur eine naive Jugendliche die überreagiert. Doch das ist mit größter Wahrscheinlichkeit nicht so. Ich möchte meiner Familie helfen, sie fühlen sich unter Druck gesetzt, sind mit den Nerven total am Ende. Genauso wie ich. Allerdings mache ich momentan mein Abitur und bin in maximal zwei Jahren weg, doch meine Mutter und meine Schwester werden weiterhin mit ihm leben müssen. Er ist in der Vergangenheit oft gewalttätig geworden und besaß keinerlei Hemmung seine Frau und seine eigene kleine Tochter zu schlagen.

Er war immer nüchtern, ist kein Alkoholiker. Er steht unter keinen Opioidartigen Mitteln, nimmt keine Drogen o.Ä.. Deshalb gehe ich von einer psychisch bedingten Erkrankung aus. Jetzt ist er nicht mehr gewalttätig, da meine Mutter ihn in der Vergangenheit beinahe verlassen hätte. Dann drohte er. Da seine Drohungen ziemlich radikal waren, hatte meine Mutter zu große Angst ihn zu verlassen. Meine Mutter hat auch heute keine Chance ihn verlassen zu können. Sie hat immer noch Angst, ich allerdings nicht und möchte etwas bewirken, damit er uns endlich in Ruhe lässt. Jetzt ist meine Frage: Was soll ich tun? Sollte ich das Jugendamt konsultieren? Welche Rechte stünden mir mit 18 zu?

LG Hydrocortison

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Hi, mein Vater leidet sicherlich auch an an psychopathie/ Soziopathie und ist genau wie deiner. Von außen wirkt er unglaublich chamant, der super Vater. Ich hab mal einer Freundin von ihm erzählt, wie er so Zu hause ist und als sie ihn dann getroffen hat, ist sie einem Cham total verfallen gewesen. "Der ist ja richtig nett.!" Es tut mir unglaublich leid. Es ist schrecklich und ich verstehe das. Ich bin mit den widerlichsten und erniedrigsten Worten aufgewachsen und kann ich dir Therapie empfehlen. Ich verwende jeden Cent dafür, damit ich mich richtig wieder fühlen und wahrnehmen kann und habe den Kontakt abgebrochen. Meine Therapie ist anstrengend und sie geht sicherlich viele Jahre, gleichzeitig geht es mir ein wenig besser und ich kann mehr lachen und Freude fühlen. ES ist schwer da raus zu kommen, weil er dich ja kontrollieren will. Das heißt, du kannst dich eigentlich nicht beschweren, weil du sonst wieder zu recht manipuliert wirst oder fertig gemacht wirst. Das Ziel dabei ist dich zurück zu gewinnen, und dann hast du den Spaß immer wieder. Das Beste ist zu gehen und dir - Hilfe zu suchen, sonst gehst du immer wieder zurück. Ich habe den Kontakt abgebrochen und, wenn ich z.b. kontaktiert werde gehe ich zur Polizei und erstatte eine Anzeige. Das ist möglich, du musst dann sagen "ich möchte keinen Kontakt mehr", und wenn dies nicht eingehalten wirst, hast du rechtlich die Möglichkeit da vorzugehen. Das sage ich, da narzisstische Misshandlung leider nicht strafbar ist. Wenigstens gibt es hier ein wenig Spielraum.

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Danke! Ich frage mich das gleiche und möchte den Schritt sehr gerne angehen. Genau wie auch bei dir habe ich in meiner Kindheit sehr leiden müssen (psychisch und körperlich) wodurch ich auf der Arbeit und in Beziehungen (die ich gar nicht haben kann) an meiner Lebensqualität sehr leide.

Nun bin ich das STgB durchgegangen und würde ich all seine Straftaten zusammenlegen, würde meinem Vater mehrere Jahre Haft zustehen. Natürlich habe ich meine Kindheit und seine Straftaten (z.B. Mobbing oder Beschämungen vor seinen Freunden) nicht auf Video aufnehmen können. Mein Vater ist zur gleichen Zeit sehr klug in seiner Wortwahl und ebenso kann man "Schmerz" durch z.B. Worte schwer verifizieren. Zumal denken die meisten Leute, dass "die Vergangenheit in der Vergangenheit ist" und nur wenige kennen sich damit aus, welche Konsequenzen z.B. Traumata auf das Gehirn und dessen Entwicklung hat. So legt Misshandlung (psychisch/gewalttätig) einen recht schlechten Weg für das Gehirn aus.

Das Problem ist das Opfer von häuslicher Gewalt so immer Opfer bleiben. Vor allem im "Kopf", so dass ich mir wie in einem Käfig vorkomme. Daher möchte ich ihn sehr gerne anzeigen und zwar für eine Geldstrafe und um anderen Opfern von Häuslicher Gewalt Zuhause eine Stimme zu geben. Nur wie und habe ich überhaupt Erfolgschancen ?

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