Einige Freundinnen aus dem Studium verdienen jetzt – nach Jahren voller Ausbildung, Approbation und Schulden – zum ersten Mal richtig Geld. Ich gönne es ihnen absolut, sie haben sich das nach dem langen Weg verdient. Ich selbst bin seit zehn Jahren im Berufsleben, verdiene gut, aber das Thema Geld stand bei uns nie im Mittelpunkt.
Doch jetzt geht’s bei Treffen nur noch darum, wie privilegiert sie doch leben, wie „verwöhnt“ die Kinder aufwachsen und wie man Geld mit vollen Händen ausgibt. Da wird dann beim Essen ohne Nachdenken das 120€-Steak bestellt, Hauptsache, man kann zeigen, dass man’s hat.
Ich verstehe den Drang, sich nach den harten Jahren endlich etwas zu gönnen – aber ehrlich: Wir werden alle keine Millionäre. Wer nicht mit seinem Geld haushaltet, wird sich auch in Zukunft nichts Großes aufbauen.
Mein Mann und ich verdienen gut, leben aber bodenständig. Wir kaufen überlegt, sparen, wo es Sinn macht (auch der Umwelt zuliebe), und genießen dennoch ein schönes Leben mit Urlaub, Unternehmungen und auch mal Essen gehen. Für uns ist das echter Luxus. Diamanten und Luxusreisen brauchen wir dafür nicht.
Dieses „Ich verdiene jetzt Geld und bin was Besseres“-Getue nervt einfach nur. Seit wann definiert sich der Wert eines Menschen oder Elternteils über’s Gehalt?
Geht das irgendwann vorbei? 😫