Hi,

dass ist ein sehr persönliches Gefühl welches uns bei dem Gedanken unsere Eltern eines Tages zu verlieren erfasst. Lass mich dir kurz schreiben, wie ich diese Momente für mich erlebt habe.

Ich verlor meine Mutter 1985 als ich 20 Jahre alt war, in dieser Zeit war ich kaum in der Lage, die Tragweite ihres Todes im ganzen Umfang zu erfassen. Ich ging damals direkt zur Bundeswehr weil ich das Gefühl hatte, die Trauer und die gesamten Umstände in meinem Familiären Umfeld nicht ertragen zu könnten.

In den damals 15 Monaten bei der Bundeswehr, befand ich mich in einer ganz anderen Welt und als ich zurückkam, hatte ich die Kraft mein Leben neu zu sortieren. Als mein Vater vor 1 1/2 Jahren sehr plötzlich verstarb, da erfasste mich aus dem Nichts ein Gefühl der Angst, wie ich es nie zuvor gespürt hatte. Fast so, als wäre ich wieder ein Kind, vollkommen abhängig von meinen Eltern und von der Angst getrieben, dass sie weggegangen sind und nicht zurückkommen.

Tatsächlich brauchte ich eine Weile, um dieses Gefühl zu verstehen und die Unruhe in mir zu besiegen. Natürlich war mir klar, dass im Alter meines Vaters täglich etwas passieren kann, aber

die Angst kam erst mit seinem Tod auf mich zu. Weißt du, wir sind ein Teil unserer Eltern und sie haben uns beigebracht zulaufen, zu essen, Fahrrad zu fahren, zu schwimmen und in dieser oft nicht leichten Welt unseren Weg zu finden. Ein Teil von Ihnen wird bis zu unserem Tod immer in uns weiterleben. Ich selbst spüre das gerade jetzt in vielen Momenten, in denen ich plötzlich das Gefühl habe, dass sie meine Hände und Gedanken führen und mich eine Wärme umgibt, wie ich sie die vielen gemeinsamen Jahre mit ihnen immer um mich hatte.

Was ich dir damit sagen möchte, sie bleiben in dir, auch wenn sie eines Tages nicht mehr da sind, wirst du spüren, wie sie in vielen Momenten des Lebens bei dir sind. Ich selbst habe die emotionale Seite meiner Mutter in mir und ein unglaublich kreatives handwerkliches Geschick und Können von meinem Vater. Manchmal ist es fast unheimlich das zu erleben, was von ihnen

in mir lebet. Einen Rat kann ich dir geben, wenn du Fragen über ihre Vergangenheit bis hin zur Kindheit hast, dann frage sie solange sie bei dir sind.

 

Viel Glück auf deinem Weg

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