Wie interpretiere ich "Ohne Titel" von Paul Celan?
Hallo Zusammen, ich arbeite gerade an einer kurzen Analyse von dem Gedicht "Ohne Titel" von Paul Celan:
Ohne Titel
Ein Blatt, baumlos für Bertolt Brecht:
Was sind das für Zeiten,
wo ein Gespräch
beinah ein Verbrechen ist,
weil es so viel Gesagtes
mit einschliesst?
Ich hab die Formanalyse bereits erarbeitet aber bin mir nicht sicher wie ich weiter machen soll. Das Gedicht bietet mir kaum raum zum interpretieren. Die erste Zeile habe ich so interpretiert (kurz gefasst): Paul Celan widmet dieses Gedicht mit einer hoffnungslosen Art und Weise an Bertolt Brecht, da er wie ein Blatt vom Wind hin und her geschleudert wird und keinen Baum mehr hat, der ihm Halt gibt und fest verankert ist.
Die danach gestellte Frage wirkt auf mich wie eine Gesellschaftskritik, da es zu dieser Zeit kaum mehr möglich war über die schrecklichen Ereignisse, die während dem Krieg passierten (besonders auf den Holocaust bezogen) zu reden. Zwar wurde still und heimlich darüber geredet aber eine öffentliche Diskussion über die Schuldfrage wurde vermieden und verurteilt.
Ich hoffe ihr könnt mir durch weitere Ansätze helfen. Danke schonmal :)