Ich habe gerade auch mal selbst nachgeforscht. In Deutschland gibt es hierzu anscheinend keine Studien - hingegen aber zahlreiche englische Texte. Mittlerweile gibt es wohl auch bei Nikotinkaugummis viele Fälle deutlicher Abhängigkeit über Jahre und Jahrzehnte. In vielen Fällen wird von psychologischen Folgen wie Unruhezustände, Schlafstörungen, Depression und Reizbarkeit berichtet. Zudem klagen viele, die den Kaugummi dauerhaft in höheren Dosen nehmen, über extremen Haarausfall, Verdauungstörungen, Hauterkrankungen, Magengeschwüren,Herzkreislauferkrankungen, extremen! Zahnproblemen u.a. Es besteht zudem der Verdacht, dass Nikotinkaugummi die Entstehung von Diabetes unterstützen könnte.

Wesentlicher Unterschied zum Zigarettenkonsum ist, dass beim Kaugummikonsum zwar wesentlich weniger Schadstoffe aufgenommen werden und vorallem die Lunge verschont bleibt, hingegen aber ein Großteil des Nikotins den Verdauungstrakt passiert, weshalb Folgen bisher nur schwer abschätzbar sind.

Ich kann unabhängig davon einige Erscheinungen bestätigen. So beobachte ich in Zeiträumen erhöhten Konsums eine extreme akneähnliche Verschlechtung meines Hautbildes, Hautrötungen usw. Zumdem leide ich seitdem öfter unter Schlafstörungen, insbesondere, da sich das Nikotin des Kaugummis wesentlich länger im Körper befindet (da Aufname über Magenschleimhaut).Ich habe seitdem Verdauungsprobleme sowie häufiges Aufstoßen ("Schluckauf"), insbesondere kurz nach dem Verzehr. All das wurde im Internet zahlreich berichtet.

Viele der Betroffenen berichtet über erstzunehmende Suchterscheinungen, die teils stärker ausgeprägt sind, als bei herkömmlichen ZIgarettenkonsum. So kamen viele zwar von ihrer Zigarettensucht weg, substituierten gleichzeitig aber durch eine neue (bzw. veränderte) Sucht.

Für mich steht fest: Ich bin dankbar, dass das Kaugummi mich von meiner Zigarettensucht befreit hat, aber eine Dauerlösung ist das nicht, 4 Monate reichen. Ich werde so schnell wie möglich damit aufhören. Lieber viele Vitamine, Sport und Kaffee als Haarausfall und Magengeschwür.

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Logisch!

Nachdem ich in Ost-Berlin aufgewachsen und nun mehrere Jahre in Frankfurt gewohnt habe: Klar, es gibt gravierende Unterschiede. Natürlich sind Berlin und Frankfurt nicht völlig repräsentativ - trotzdem:

Beide Staaten hatten eine völlig eigene "Ideologie", Wertelehre und Erziehung. Das wirkt selbst bis in die Generationen jenseits der Wende. 60Jahre Marktwirtschaft sind charakterprägend, Jungpioniere dagegen auch. Wer genau hinschaut, wird auch charakterlich Tendenzen feststellen können. Ich habe das Gefühl, im Osten stehen Ziele wie Selbstverwirklich, ein gesundes soziales Umfeld, Offenheit, Ehrlichkeit immer noch höher. Die Wessikinder wirken auf mich teilweise kühler, bodenständiger, karrierebewusster, leistungsfähiger, vorsichtiger, aber auch unkreativer und weniger risikofreudig. Verglichen mit meiner alten Abiturklasse im Osten sind dort sehr viele Absolventen in kreative und künstlerische Ausbildungen gegangen, die finanziell wenig zusagen würden. Jeder 3. spielte ein Instrument. Ich hatte sogar mal eine Studie gelesen, in der festgestellt wurde, dass Osten und Westen immer noch über ein stark verschiedenes Sexualverhalten der Bevölkerung verfügen. Im Osten geht man durchschnittlich nicht nur häufiger "ins Bett", es stehen auch andere Werte im Vordergrund. Ohne Verallgemeinerungen treffen zu wollen, glaube ich doch, dass sich hier die unterschiedlichen Erziehungsmethoden zwischen Ost und West noch sehr niederschlagen. Während im Osten immer noch eher nach einer ganzheitlich charakterbildenenen Erziehung verfahren wird (selbst in den Schulen), stehen im Westen Ziele wie finanzielle Absicherung, gute berufliche Möglichkeiten usw. schon länger im Vordergrund. Ich halte das alles auch für sehr trivial - und für die BRD ist die Wiedervereinigung, trotz aller Diskussionen, in diesem Sinne eher eine Chance statt Last.

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