In den frühen Jahren der NSDAP (ungefähr 1920–1933) war die Partei finanziell alles andere als unabhängig. Anfangs lebten Hitler und seine engsten Gefolgsleute praktisch von Mitgliedsbeiträgen, kleinen Spenden aus der Bevölkerung und den Einnahmen aus Parteiveranstaltungen. Diese Einnahmen reichten aber kaum aus, um die Parteiorganisation zu unterhalten oder größere Wahlkampagnen zu finanzieren.
Die wirklichen finanziellen Sprünge kamen durch ein Netzwerk von wohlhabenden Unterstützern, Unternehmern und konservativen Eliten, die in den 1920er Jahren zunehmend Sympathien für die NSDAP entwickelten. Dazu gehörten unter anderem:
Industrielle Großunternehmen: Einige führende Industrielle wie Fritz Thyssen, Emil Kirdorf und später Teile der Schwerindustrie und Stahlindustrie unterstützten die NSDAP direkt mit Spenden. Thyssen zum Beispiel zahlte Anfang der 1930er Jahre Hunderttausende Reichsmark.
Bankkreise und konservative Politiker: Geld floss auch über konservative Parteien oder bekannte Unterstützer wie Hugenberg (Medienmogul), der die NSDAP indirekt begünstigte, indem er Propaganda und Plattformen bereitstellte.
Finanzielle Verbindungen zwischen Partei und Elite: Es gab Berichte, dass Banken und Großkapitalisten Darlehen an die NSDAP vergaben oder ihr halfen, Immobilien und Parteiveranstaltungen zu finanzieren. Diese Beziehungen waren oft informell, aber strategisch: Die Geldgeber sahen die NSDAP als Schutz gegen den wachsenden Einfluss der Kommunisten und Sozialdemokraten.
Interessant ist: Viele dieser Finanzierungen waren nicht öffentlich dokumentiert – die genauen Strukturen blieben oft hinter verschlossenen Türen. Historiker rekonstruieren sie aus Tagebüchern, Briefwechseln und Steuerunterlagen. Die “Verstrickungen” bestanden also darin, dass wirtschaftliche Interessen und politische Ziele eng miteinander verwoben waren: Geldgeber sahen in der NSDAP ein Vehikel, um ihre eigenen Interessen zu sichern, während die Partei von diesem Geld dringend lebte, um Strukturen aufzubauen und Wahlerfolge zu erzielen