Ich muss meinen Vorrednern in einigen Punkten widersprechen. Die hier getroffene Aussage, für WordPress-Projekte sei shared Hosting, also "normaler" Webspace" immer ausreichend, ist so nicht zutreffend. Offenbar scheint vielen nicht klar zu sein, wie umfangreich WordPress-Projekte sein können, wie stark diese dann CPU und RAM belasten und wie sich das dann auch in Abhängigkeit von den Besucherzahlen, die bei größeren Projekten in der Regel recht hoch sind., bei shared Hosting auf die Ladezeiten auswirkt. Und damit meine ich jetzt nicht Spielkram wie Teamspeak, sondern ernsthafte, aber eben sehr große Business-Projekte, Ob ein Server wirklich benötigt wird, ist im Einzelfall anhand des Projektumfangs und der erwarteten Besucherzahlen zu entscheiden. Einen pauschalen Rat kann man hier nicht seriös geben, ohne diese Parameter zu kennen. Man kann aber einige grundsätzliche Dinge dazu sagen:
Ohne Zweifel: Wenn es eine kleine Site oder ein kleines Blog mit wenigen Besuchern sein soll, reicht normales shared Hosting locker. Aber das soll es ja grade nicht sein. Wenn es wirklich ein größeres Projekt wird, ist u. U. ein eigener Server zwingend notwendig. Der Grund ist, dass WordPress je nach Anzahl der Plugins und Umfang des Themes sowie in Abhängigkeit von der Besucherzahl viele PHP-Prozesse erzeugt, die v. a. enorm hohe CPU-Last erzeugen, aber auch ordentlich RAM verbrauchent. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass man sich bei shared Hosting eine zwar sehr große Maschine mit teilweise bis zu mehreren tausend anderen Kunden teilt, kann man sich sicher ausmalen, dass das nicht gut gehen kann, wenn das eigene Projekt viel RAM und hohe CPU-Last beansprucht.
Ein Beispiel: Ich betreue ein WordPress-Business-Projekt, bei dem die 16-Core-CPU eines Servers zeitweise zu weit über 70-80% ausgelastet ist. Das geht mit normalem shared Hosting nicht gut, weil die Ladezeiten dann jenseits von Gut und Böse liegen. Und das Projekt hat nicht mal ein aufwendiges Theme, sondern nur viele Plugins und um die 100.000 Besucher pro Monat.
Sicherlich kann man anfangs schauen, ob das Projekt auf normalen shared Hosting läuft - das sollte auich der WordPress-Entwicker einschätzen können. Allerdings sollte man hier darauf achten, dass der Hoster überhaupt für WordPress-Hosting geeignet ist. Längst nicht bei jedem Hoster ist das der Fall. Merkt man, dass die Ladezeiten inakzeptabel werden oder Fehlfunktionen auftreten, weil die Seite überlastet ist, kann man natürlich noch das nächsthöhere Hosting-Paket probieren. Nützt das alles nichts, bleibt nur noch ein eigener (virtueller) Server, den man in der Regel ebenfalls mietet. Der Vorteil dabei ist, dass man die Performance des Projekts dann auch serverseitig durch einige Stellschrauben verbessern kann, auf die man bei shared Hosting oft keinen Zugriff hat, wie z. B. Speichervorgaben in PHP o. ä.
Allerdings sind mit dem eigenen Server auch erhebliche Nachteile verbunden. So muss man sich dann um eine zusätzliche "Baustelle" kümmern, die Wartung des Servers. Denn die obliegt einem selbst, es sei denn, man nimmt einen - meist teureren - managed Server. Das bedeutet, dass man entweder in der Regel umfassende Linuxkenntnisse braucht, oder jemanden damit beauftragen muss, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.
Zur Frage selbst: Für Server soll Hetzner ebenfalls recht gut sein. Ich bin derzeit bei einem anderen Anbieter, den ich aber derzeit wegen katastrophalem Support nicht empfehlen kann.
Ich würde übrigens dazu raten, solche Fragen z. B. besser in der WordPress-Gruppe von XING zu stellen als hier. Da sitzen Profis, die wirklich einschätzen können, was benötigt wird.
Disclaimer: Nein, ich arbeite nicht für Hetzner und möchte keinen Server verkaufen. Ich möchte nur sehr deutlich machen, dass WordPress-Projekte so groß werden können, dass ein eigener Server benötigt wird, was das für Konsequenzen und Verantwortlichkeiten mit sich bringt und dass das dann ab einer gewissen Größe nicht mehr "für 'nen Appel und 'n Ei" und auch nicht mit ein bisschen shared Hosting zu realisieren sind, sondern dass man dann u. U. mehr investiere muss, als man ursprünglich geplant hatte, wenn man das richtig professionell umsetzen und seinen Besuchern nicht zumuten will, vor einer quälend langsam ladenden Website zu sitzen. Die kommen nämlich nie wieder.