Ich bin selber ein Straßenpunk und kann zu dem Thema nur eines sagen: wenn wir schnorren, dann nicht nur um an die nächste Kippe oder Gras zu kommen. Angenommen ich schnorre mir 3 Euro zusammen, dann geh ich in den nächsten Laden und kauf mir etwas warmes zu essen. Das ist nämlich eher eine Seltenheit in meiner Situation. Jeder Tag besteht aus Überlebenskampf. Ich bin minderjährig und vielleicht könnte ich arbeiten gehen oder was weiß ich was machen. Aber wenn ich arbeite bin ich doch genauso vom System abhängig wie wenn ich schnorre, oder? ;)

Ja, wir saufen, wir kiffen und wir rauchen. Na und? Wenn ich dadurch nachts nicht so sehr frieren muss ist es mir das wert. Absolut. Ich bin ein glücklicher Mensch, seit ich auf der Straße lebe. Dort habe ich nämlich gelernt, auf was es ankommt. Ich habe, meiner Meinung nach, alles was ich brauche. Ich strebe nicht nach Luxus oder Verbesserung, nein. Was für mich zählt ist die Freiheit, zu gehen und zu kommen wann ich will. Selbstständig zu sein. Ja, das hört sich für die meisten Menschen blöd an. Aber was interessiert's mich? Guckt euch die Gesellschaft doch mal an. Die Leute schauen weg, wenn es darum geht zu helfen. Zwei von drei Menschen die ich nach Kleingeld frage, setzen diesen Pferdeklappenblick auf und versuchen angestrengt, mich zu ignorieren. Und zu so einer Gesellschaft will ich nun wirklich nicht gehören.

Ich kenne genug Menschen, die auf der Straße unglücklich sind oder die an den Drogen abstürzen. Aber das ist nur die eine Seite. Da gäbe es auch noch Zwangsprostitution, Vergewaltigung und andere Dinge im Angebot. Es sucht sich jeder seinen eigenen Weg aus, mit allen Gefahren und Möglichkeiten die eben dazu gehören. Und wenn unser Weg nun mal so ist dann akzeptiert es doch einfach, mann.

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