PEG/Macrogol

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polyethylenglycol

Eigenschaften:

  • im Rohzustand ein weißes Pulver
  • Als Gleitmittel ein physiologisch unbedenkliches glasklares Gel
  • Lufteinschlüsse vom Aufschütteln können es trübe machen
  • geruchsneutral
  • Gemack ist salzig
  • Protektiv für die Schleimhautbarriere
  • sehr gute Gleiteigenschaften
  • latexverträglich
  • zieht aufgrund der langen Moleküle Fäden 
  • wird nicht verstoffwechselt, also quasi unverändert wieder ausgeschieden
  • bindet sehr viel Wasser und wird deshalb auch als Abführmittel eingesetzt - bis hin zur Darmreinigungslösung (z. B. vor einer Koloskopie) 
  • das Pulver ist sehr ergiebig und eigentlich unbegrenzt haltbar
  • die Zubereitung hält ungekühlt gut eine Woche, wenn man sie SAUBER benutzt und saubere Zutaten hatte. Sie sollte geruchsneutral und farblos klar sein (wenn man keine Zusätze verwendet, und sie nicht aufgeschüttelt hat und also so eine Trübung verursacht hat)
  • Allergie - es gibt Menschen, die eine Unverträglichkeitsreaktion auf PEG zeigen. Per Definition kann es zwar keine Allergie, aber genauso schlimm sein. Also achte drauf!

Anwendungspektrum:

  • Masturbation 
  • Vaginalverkehr
  • Analverkehr 
  • Spielzeug
  • bedingt oral, wenn es einem nicht zu salzig ist

Kostenfaktor: 1 Packung für ca. 30 l etwa 30€

Bei der Verwendung kann die Dosierbarkeit etwas unpraktisch sein, wenn man nicht damit umzugehen weiss. Es kommt oft etwas mehr raus, als man möchte und zieht dann auch noch Fäden. Pumpflaschen verstopfen mait regelmäßig. Ich habe mit dafür aus dem Küchenbedarf eine weiche 0,5l Quetschflasche aus Polyethylen gekauft. Diese hat eine angegossene Verschlusskappe. Der Trick ist, einen Tropfen auszugeben und dann z.B. am Daumenballen die Verschlusskappe aufzudrücken und so den Faden zu kappen. Die Kappe funktioniert dann wie ein Messer.

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Beim Anrühren hat man das Problem der Klumpenbildung, weil die Masse so zäh wird, dass man irgendwann einen Gummiball im Wasser hat. Ich habe mittelgroße Unterlegscheiben in die Flasche getan und als Aufschüttelhilfe genutzt. Außerdem habe ich Flasche nur ⅗ voll gemacht, damit genug Schüttelvolumen da ist. Die Unterlegscheiben sollten aus rostfreiem Edelstahl und Gratfrei sein. Das kann man erreichen, in dem man die Scheiben in der Schüttelflasche viele Male mit etwas Wasser aufschüttelt, anschließend abspült, so dass die Stanzgrate von den Kanten der Scheiben abbrechen und nicht mehr ins Gleitmittel geraten. Das ist sehr wichtig.

Rezeptvorschlag für ein robustes Gleitgel:

  • 300 ml Wasser ca. 70° C warm
  • 40 ml PEG/Makrogol/X-Lube
  • 8 vorbereitete Unterlegscheiben
  • einen Schüttelbecher

Die sauberen, gratfreien Unterlegscheiben in den Schüttelbecher geben, mit der gesamten Menge Wasser aufgießen, DANN das Pulver dazu geben. Das Gefäß dicht verschließen, direkt kräftig aufschütteln und dann kurz entlüften. Es entsteht ein Überdruck! VORSICHT HEISS!!!

Wieder verschließen und weiter aufschütteln. Vorgang mit Schütteln und Entlüften mehrfach wiederholen. Ansatz nach zwei Stunden oder besser noch danach über Nacht stehen lassen und Vorgang dann wiederholen.

Mit einer sauberen Gabel die Unterlegscheiben entfernen und in eine Quetschflasche umfüllen.

Mit meiner Quetschflasche brauche ich das nicht. Sie hat etwa 500 ml Fassungsvermögen und eine geeignete Kappe.

PEG/Makrogol ist z. B. auch als X-Lube in reiner Form erhältlich. Andere Produkte wie z. B. J-Lube sind mit Fruktose gemischt. Man kann PEG mit Kochsalz und verschiedenen Zuckern schadlos einstellen. Das beeinflusst die Eigenschaften etwas. Und Fruktose ist bei Gleitmitteln nicht schädlich. Wenn du ein Monopräparat haben möchtest ist jedoch X-Lube nicht das gleiche wie J-Lube.

Du kannst auch Glyzerin dazu geben, dann bleibt dein Gel länger feucht, die Reste sind dann aber klebriger. Der reine Ansatz wird zu weißlichem Staub, der nach einer kurzen Backsigkeit einfach verschwindet und keine Flecken macht, sich aber auch mit etwas Wasser umgehend reaktivieren lässt.

Nebenbei habe ich festgestellt, dass PEG in zäherer auch zum Entfernen hartnäckiger Flecken und Verschmutzungen auf Metall, Lack und Kunststoffen geeignet ist.

In der Regel hält eine brauchbare Mischung etwa eine Woche lang, gekühlt auch länger. Sollte sich ein Geruch entwickeln oder eine unerklärliche (also nicht durch Aufschütteln) Trübung einstellen, würde ich den Ansatz verwerfen.

Mit Macrogol bist du jedenfalls weg von so bedenklichen Sachen wie Öl-, Silikon-, Gelantine-, Algen- oder Kleister-Produkten. Die haben durchaus ihre Berechtigung, aber im Zusammenspiel mit Sicherheit, Körperöffnungen und möglichen Beimengungen sind diese oft nicht so universell, risikoarm und teilweise, je nach Konstellation sogar unverträglich.

Haben/st du oder dein/e Partner/in eine Allergie auf PEG, solltest du dieses Gleitmittel auf gar keinen Fall verwenden.