Krampus und Perchten sind nicht das gleiche...

Eine Krampus Geschichte (Sage)

Irgendwo in Österreich im Paznauntale , den Ort nennt die Sage nicht, lebte ein unglückliches Ehepaar, das unter anderem auch ein Kind hatte, welches ihnen sehr viel Verdruss machte und durchaus nicht gehorchen wollte. Oft drohte die Mutter dem Kinde: "Wenn du gar nicht folgsam sein willst, so übergebe ich dich ganz gewiss einmal dem Krampus!" Aber die Drohungen nützten wenig oder gar nichts; das Kind blieb böswillig, halsstarrig und unfolgsam und schlug Mahnungen und Drohungen der Eltern in den Wind. Als nun der Sankt-Nikolaus-Tag herankam, welcher den guten Kindern schöne Geschenke bringt, da stellte sich am Vorabend desselben in der Stube, wo sich das ungeratene Kind mit den Eltern befand, ein furchtbar hässlicher Krampus ein, mit langen Hörnern und glühenden Augen. Dieser fragte die Eltern mit hohler Stimme: "Darf ich das schlimme Kind da mitnehmen?"

Die Eltern hatten zwar keinen Krampus bestellt, meinten aber, dass ein Nachbar sich den Spaß gemacht habe, das Kind zu erschrecken und auf bessere Bahn zu lenken, und sagten: "Ja!"

Der Krampus fragte zum zweiten Male: "Darf ich es wohl gewiss mitnehmen?" Und abermals erlaubten es die Eltern. Nun fragte der Krampus zum dritten Male: "Und darf ich es im vollen Ernst mitnehmen?" Und die Gefragten bejahten es zum dritten Male. Der Krampus nahm es nun auf und trug es zur Türe hinaus. Draußen hörte man von den Lüften herab einen herzzerreißenden Schrei vom Kinde und weiter nichts mehr. Wie die Eltern sich nun hinausbegaben, um nachzusehen, wohin der Krampus mit dem Kinde gegangen sei, fand sich nirgends eine Spur, kein Tritt vor dem Hause, der frisch gefallene Schnee überdeckte alles rundherum rein und sauber, und das Kind war für immer verloren; der Krampus war kein Maskenscherz, es war der Böse. Die Mutter ist an Gewissensskrupeln siech geworden und bald gestorben.

Da das Böse dem Guten gehorcht hat der Nikolaus das Sagen... Der Krampus stellt meist den Teufel da...

Der Nikolaus als Morallehrer und Verteidiger des katholischen Glaubens...

In der Zeit der Gegenreformation war, um die angegriffene Nikolausverehrung aufrecht zu erhalten und Missbräuche auszumerzen, das mittelalterliche Nikolausspiel zum Einkehrbrauchtum umgeformt worden: Nikolaus besucht die Kinder einer Familie zu Hause und befragt sie danach, ob sie ihre Gebete verrichten, ausreichendes religiöses Wissen besitzen und brav waren. Das katechetische Spiel, aus dem Eltern leicht auch ein „Drohspiel“ machen konnten, zeigte einen gut informierten Bischof, der lobend und strafend auftrat. Seine Geschenke trug ein Begleiter in einem Sack auf dem Rücken. Liebe Kinder erhielten Geschenke, bösen drohte die Rute oder gar der Abtransport im Sack. Der Nikolaus-Begleiter erschien meist als „schwarzer Mann“ an einer Kette und symbolisierte so das Böse, das dem Guten dienen mußte. Je nach Zeit und Landschaft heißt er „Knecht Ruprecht“, „rauher Knecht Ruprecht“, „rauher Percht“ oder „Krampus". Der letzte Begriff verweist einerseits auf den Teufel und andererseits auf die Entstehung des Namens Ruprecht.

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