Hallöchen werte Gutefrage-Community.
Ihr habt wahrscheinlich alle schonmal in irgendeiner Weise eine Geschichte gehört: Sei es nun ein Buch, ein Film, ein Videospiel, oder etwas ganz anderes.
Meine Frage bezieht sich nun auf eine ganz bestimmte Art von Geschichten: Nämlich die Geschichten, die (scheinbar) eine Moral vermitteln oder in irgendeiner Weise kritisieren sollen.
Dazu fallen mir konkret zwei Beispiele ein: Das Buch "Die Tribute von Panem" (das ich selbst nicht gelesen habe, aber ich weiß ungefähr worum es geht^^) und das Videospiel "A New Beginning".
Bei "Die Tribute von Panem" geht es (wie die meisten wahrscheinlich wissen) um eine dystopische Zukunft, in der Jugendliche dazu gezwungen werden sich in einer Arena gegenüber zu treten und sich gegenseitig umzubringen.
"A New Beginning" hingegen behandelt das Thema Umweltverschmutzung. Die Untätigkeit der Menschen hat in der Zukunft zu einer Umweltkatastrophe geführt, die die Menschheit größtenteils ausgelöscht hat und die Überlebenden unter die Erde getrieben hat. Hier starten nun einige Freiwillige eine Zeitreise zurück ins 21. Jahrhundert, um diese Katastrophe zu verhindern.
Diese Geschichten haben meiner Meinung nach einen wichtigen Zusammenhang, den die meisten vielleicht nicht mal sehen: Wir sind in beiden Fällen die Bösen. Ob es nun Gladiatorenkämpfe oder Umweltkatasrophen geht: Die Menschen sind die, die kritisiert werden. Im Falle der Gladiatorenkämpfe erfreuen sie sich an dem blutigen Spektakel, egal ob Leute dabei sterben oder nicht. Bei der Umweltkatasrophe geht es eher um "Faulheit": Die Menschen wissen, dass die Natur gerettet werden muss, sehen aber keinen unmittelbaren Handlungsbedarf, bis die Sache letztlich zu spät ist.
Was mir nun aufgefallen ist: Wir nehmen diese Geschichten auf und nehmen auch zur Kenntnis, was man uns eigentlich damit sagen will. ABER: Wir ändern nichts. Zum Beispiel: Jeder, der eine Rezension zum Buch gelesen hat, weiß worum es in Panem geht und folglich müsste jedem klar sein, dass sich dor Jugendliche abschlachten. Das heißt: Jeder, der dieses Buch kauft, WILL lesen, wie sich Jugendliche abschlachten, weil er es spannend findet. Das bedeutet: Jeder, der dieses Buch kauft, ist eigentlich das, was im Buch kritisiert wird.
Im Falle von "A New Beginning": Jeder, der das Spiel gespielt hat, wird danach wahrscheinlich wissen, dass die Umwelt gerettet werden muss und wird sich vielleicht auch kurzfristig dazu genötigt fühlen zu handeln. Doch wie lange hält das an? Hat man das nicht schon eine Woche später wieder abgehakt und betätigt sich weiter als Umweltsünder?
Und nun zur eigentlichen Frage: Viele Geschichten wollen kritisieren und sprechen uns kurzfristig vielleicht auch an. Aber auf lange Sicht, behalten wir sie wohl nur als nette Geschichten in Erinnerung. Darum also meine Frage: Kennt ihr irgendwelche Geschichten, die euch WIRKLICH geprägt haben? Durch die ihr wirklich eingesehen habt, dass sich etwas ändern muss und es auch geändert habt?