Wir sind mit Anfang 20 zusammen gekommen und sind nun 30. In unserer Beziehung spielt Sex nicht die größte Rolle. Die Beziehung ist schön, wir streiten und wir streiten viel, weil wir beide Streithähne sind. Wir reden über unsere Probleme und sprechen Dinge an, er ist liebevoll. Z.B. bringt er mir jeden Morgen Kaffee ans Bett (so kleine Alltagsgesten eben). Im Prinzip sind wir ein gutes Team und ich will nicht, dass es so rüber kommt, als wäre er schlecht- das ist komplizierter. Die einzige Sache in unserer Beziehung, die nicht funktioniert, ist für mich die wichtigste und das ist Vertrauen. Er hat mich oft angelogen um "keinen Ärger" zu bekommen. Die größte Lüge war Drogenmissbrauch in unserer Beziehung. Ich wusste, dass er Amphetamine konsumiert hat, aber er hat diese mit Abständen in unserer Beziehung konsumiert. Ich bin Pschologin und weiß, dass er es zur Selbstmedilation genutzt hat (ist auch nicht das Thema, nur eine Anmerkung). Nachdem ich die Symptome verstanden habe, habe ich ihm mehrmals die Möglichkeit gegeben, sich zu öffnen- bis ich Ihm regelrecht ins Gesicht gesagt habe, dass ich von seinem Konsum weiß. Auch dann hat er es zunächst bestritten und es dann letztendlich zugegeben. Dasselbe mit Zigaretten (hab von Anfang an gesagt, dass ich keinen Raucher als Mann will und er hat immer wieder angefangen. Ich war selbst Raucherin und weiß, dass es schwer ist, aber dann sei so fair und geh, weil es für mich ein großes Problem ist). Auch das konnten wir vorerst klären.

Er ist absolut der Familienmensch, will heiraten, Haus kaufen etc ich zweifle nicht daran, dass er mich liebt und er ist auch der, der am Meisten liebt in unserer Beziehung. Ich kann mir keine Zukunft vorstellen, nicht nur mit ihm, sondern allgemein. Das Leben hat mich müde gemacht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ihn erdrücke, denn wir sind extreme Gegensätze. Er ist laut, ich bin leise. Er mag Beschäftigung, ich könnte den ganzen Tag in meinem Kopf verbringen. Wir haben viel an uns gearbeitet, aber nun zum Problem. Sex ist ein großes Problem. Ich könnte nicht jeden Tag, oder jeden zweiten, aber so einmal die Woche sollte drin sein. Wir haben manchmal Wochenlang keinen Sex, manchmal Monate. Ich hasse das. Ich fühle mich dann richtig ekelhaft, nicht begehrenswert. Eine Zeit lang war es eine richtige Qual mit ihm zu schlafen, weil es so langweilig war- ständig dasselbe und keine Lust auf was neues, aufregendes. Wir reden darüber und ich will wissen, ob es an mir liegt (finde es völlig legitim, wenn Partner:innen einander nicht mehr attraktiv finden). Er sagt nein, es liegt an ihm, weil sein Libido gestört ist und in der Konsumphase konnte ich das noch nachvollziehen, aber jetzt? Was ist mit ihm? Ich hab letztens seinen Pornoverlauf gesehen und er hat definitiv noch Kapazitäten frei bei dem Verlauf. An alle Männer, was ist sein Problem? Btw ich will nicht überheblich wirken, aber ich werde von Männern begehrt, nur nicht von ihm anscheinend. Anders kann ich es mir nicht wirklich erklären. Nochmal: Liebe ist da, nur kein Sex.