auch nicht mehr zu denken. Es machte alles nur noch schlimmer. Inzwischen wechselten die Taubheitsgefühle vom Gesicht über den Hals, die Schultern runter in beide Arme und Hände, meine Beinmuskeln funktionierten nicht mehr richtig und waren lahm und schwach, ich bekam richtig Angst vor MS, da eine Bekannte von uns genauso anfing. Doch da das MRT unauffällig war und ich nirgends Herde hatte, konnte dies nicht sein. Ich wurde zwischendurch schon apathisch und depressiv durch den ganzen Mist.
Ich hatte mich bereits im November um einen Termin beim Orthopäden bemüht, doch war dieser erst im Januar frei. Im Januar dann waren die Schmerzen so schlimm, dass ich nachts nicht mehr liegen, sitzen oder stehen konnte. Wir sind dann ab in die Notaufnahme und mal wieder geriet ich an einen Vollpfosten von Arzt. Er verstand deutsch nicht richtig, ich musste ihm alles 6x erklären, zwischendurch haute er ab, kam dann wieder und hatte wieder vergessen, worum es überhaupt ging. Am Ende machte er Schlaganfallteste, MS-Teste und drückte mir eine Schmerztablette in die Hand, gleichzeitig verdächtigte er mich dem Medikamentenmissbrauchs. Ich war nervlich komplett fertig und konnte nur noch heulen, da keiner mir helfen konnte oder wollte.
Ich rief am nächsten Tag dann beim Orthopäden an, schilderte die Situation und sollte gleich am nächsten Tag um 7:30 hinkommen. Tat ich auch. Ich hatte endlich Hoffnung, dass er mir als HWs Spezialist helfen würde. Doch er machte mich psychisch fertig, zog sich daran hoch, dass ich wegen so LAPALIEN ohne Termin zu ihm komme, dass ich nichts hätte und alles psychisch sei. Ich sagte ihm, dass ich seit Wochen Schmerzen habe, neurologische Ausfälle und Taubheitsgefühle, da lachte er mich aus. Er machte dann eine Aufnahme, nur um (O-Ton) "mir zu zeigen, dass ich nichts hätte und spinnen würde". da ich die 3. Nacht am Stück wegen der Schmerzen nicht geschlafen hatte, inzwischen 6kg angenommen hatte und nur noch fertig war, konnte ich einfach nicht mehr. Er hielt mir vor wieviel ich dem Gesundheitswesen schon gekostet hätte und das ich mich schämen sollte. Am Ende wollte er dann ein MRT machen lassen, damit ich noch mal sehen würde, dass ich nichts hätte.
ich war inzwischen so weit und hoffte, dass im MRT was zu sehen wäre. Doch natürlich: Fehlanzeige. Ich machte also die KG weiter und wanderte zum Neurologen, da die Taubheitsgefühle nicht weggingen. Auch er hielt mich für psychisch krank, denn "ich sei jung, studiere Sport und könnte sowas gar nicht haben". Nach 3 Minuten und ohne Untersuchung sollte ich dann gehen. Ich wandte mich also wieder an meinen HNO, der nur mit dem Kopf schütteln konnte und mir empfahl mal einen Sportarzt/Chirurgen zu besuchen. Tat ich dann auch und dieser machte eine Funktions-Aufnahme der HWS. Laut ihm lag keine Instabilität vor, obwohl meine Physio dies schon mehrfach vermutet hatte, da meine HWS bei der kleinste Bewegung knackt und meinen Kopf nicht stabil halten kann. Ich bekam von ihm dann weitere KGs und sollte mal Schwimmen gehen. Tat ich auch und war danach gleich wieder 4 Tage lang komplett weg vom Fenster. Er wunderte sich darüber und meinte halt: das läge bestimmt an der langen Pause.
Er schickte mich dann noch mal zu einem anderen Neurologen wegen dem Verdacht auf Wurzelentzündung im Kopfgelenk, da ich dort ein permanentes Brennen hatte, welches nicht wegging und meine Nerven endlos feuerten. Dieser Neurologe lächelte nur und winkte gleich ab.
Ich suchte also weiter und weiter, traf dann auf CMD und fand einen Spezialisten in einer Nachbarstadt. Meine Physio hatte mal den Verdacht geäußert, dass dies vielleicht der Fall sein könnte. Dieser untersuchte komplett gründlich, war geschockt über seine Kollegen und schüttelte nur mit dem Kopf. Mein Kiefer und meine Zähne seien top. Er wäre sich auch sicher, dass ich ein Problem im Kopfgelenk hätte. Er empfahl mir Dr. Biedermann aufzusuchen, der DER Spezialist überhaupt sei. Ich machte dort also einen Termin, musste allerdings 2 Monate warten.
In dieser Zeit war es ein ewiges auf und ab. Meine Physio zog ihre Kollegin hinzu, die auf Kopf- und Kiefergelenk spezialisiert ist, und bisher zeigte nur die KG Wirkung. Allerdings ging es mir entweder gut oder wieder sehr schlecht danach. Das Knacken im Kopfgelenk blieb und je nachdem wurde das ewige Ohrenrauschen schlimmer oder unerträglich laut (wie ein bremsender ICE), die Taubheitsgefühle verschwanden entweder oder kamen voll wieder, mein Kopfdrücken verschwand oder kam wieder, permanent krank fühle ich mich nach wie vor dauernd, Sehstörungen kamen auch zwischendurch hinzu, entweder in Form von dunklen Punkten, Schlieren oder dem Gefühl, dass ich durch ein Filter gucke. Sport tat mir nicht gut, die Übungen aus der KG auch nicht, ganz im Gegenteil... ich kann inzwischen an guten Tagen wieder lange Strecken laufen, oder muss mich zwischendurch hinsetzen (und das mit 28!).
Der Spezialist meinte nun, dass es wohl doch CMD sei und dies bis in die HWS zieht.