Dummheit bezeichnet umgangssprachlich eine törichte Handlung sowie einen Mangel an Intelligenz oder Weisheit. Im Unterschied zu anderen Bezeichnungen, die auf Mangel an Intelligenz hinweisen, bezeichnet Dummheit (alltagssprachlich) aber auch die Einstellung, nicht nur etwas nicht wahrnehmen zu können sondern es auch nicht zu wollen: Etwas nicht sehen zu wollen, was offensichtlich ist, kann auch auf einer emotionalen Einstellung gründen.
Die Bezeichnung Dummheit ist im alltäglichen Sprachgebrauch eine starke Wertung oder eine Beleidigung sowie Herabminderung, sobald sie im Zusammenhang mit einer Person verwendet wird. (Eine Person kann als dumm bezeichnet werden; etwas Erarbeitetes/Konstruiertes kann dumm genannt werden; z. B. ein dummer Aufsatz.) In der heutigen Pädagogik verbietet sich eine solche Wertung, weil sie die Fähigkeiten eines Kindes oder Jugendlichen extrem herabmindert ("Du bist so dumm, dass du brummst"; hessisch). Der Wertende erhebt sich überdies arrogant und beleidigend über den Status des Bewerteten - eine Einstellung, die in Erziehungsprozessen heutzutage als indiskutabel gilt.
Im "Deutschen Sprichwörter-Lexikon" von K. F. W. Wander (von 1866) wird allerdings eine weitere Dimension der Dummheit hervorgehoben: In der sehr umfangreichen Sammlung wird deutlich, dass es auch die Dummen gibt, die sich hindurchmogeln und damit weit kommen ("Den Dummen gehört die halbe Welt"; "Der Dumme hat`s Glück"). Weitere Aspekte zeigen auf, dass Dummheit auch Vorzüge hat: "Den Dummen ist gut predigen". So lässt sich vermuten, dass Dummheit heutzutage stark eingeengt verstanden wird. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Definition
2 Literatur
3 Siehe auch
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Definition [Bearbeiten]
Im engeren Sinne ist Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen. Dieser Mangel beruht teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Schulung des Geistes oder auch auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen (Siehe Wahrnehmung, Kognition). Jedenfalls ist die Dummheit ein Sachverhalt, der noch innerhalb der Grenzen der normalen kognitiven Fähigkeiten liegt und deshalb von geistiger Behinderung oder Unsinn unterschieden werden muss.[1] Literatur [Bearbeiten]
Matthijs van Boxsel, Anne Middelhoek: Enzyklopädie der Dummheit; Eichborn Verlag, Frankfurt 2001; ISBN 978-3821815961
Erasmus von Rotterdam: Lob der Torheit, Reclam Verlag, 1968, ISBN 978-3150019078
Horst Geyer: Über die Dummheit. Ursachen und Wirkung. VMA-Vertrieb, 2007, ISBN 978-3928127158
Robert Musil: Über die Dummheit: Vortrag auf Einladung des österreichischen Werkbunds. Gehalten in Wien am 11. und wiederholt am 17. März 1937, Alexander Verlag, 2004, ISBN 978-3895810305
Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Hermsdorf 1966, Band 1-5 (siehe auch: Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon)
James F Welles: Understanding Stupidity. Mount Pleasant, 1997, ISBN 978-0961772901
Siehe auch [Bearbeiten]
Torheit
Wiktionary Wiktionary: Dummheit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Dummheit – Zitate
Weblinks [Bearbeiten]
Dummheit auf psychosoziale-gesundheit.net
Dummheit aus Alois Reutterer: „Die globale Verdummung – Zum Untergang verurteilt?“
Einzelnachweise [Bearbeiten]