Kapitel 1
Der Regen prasselt an mein Fenster.An einschlafen ist nicht zu denken, besonders wenn es auch noch so warm ist. Ich beobachte, wie die Tropfen langsam an der Scheibe hinunterlaufen. Mein Kopf ist voll von Gedanken. Wie sollte ich das alles auch mit meinen 15 Jahren fassen können, was in letzter Zeit passiert ist? Ich ziehe die Decke über meinen Kopf und versuche mir ganz fest etwas anders in meinen Kopf zu hämmern. Früher, wenn ich Angst hatte, sagte meine Schwester immer zu mir: Denk an was schönes. Meine Schwester Lea. Das ist doch ein Schöner Gedanke, denke ich und schließe endlich die Augen. Die Sonne strahlt mitten in mein Gesicht. Von schlechtem Wetter gibt es keine Spur mehr. Ich blinzle in das grelle Licht. Meine Knochen fühlen sich schwer an. Zu schwer um mich aufzurappeln. Doch als mein Blick langsam auf den Wecker schweift, schnelle ich hoch. Schon acht Uhr? Sofort darauf lass ich mich wieder in die Kissen fallen. Wie oft wird mir das in nächster Zeit eigentlich noch passieren, dass ich vergesse, dass es Wochenende ist? Naja, jetzt bin ich wenigstens wach. Ich krieche aus meinem weichen Bett und kühle Luft weht in mein Gesicht. Irgendwo muss wohl ein Fester geöffnet sein. Da es im Haus noch still ist, schleiche ich auf leisen Sohlen ins Bad.Schnell lege ich mein Nachthemd ab und schlüpfe unter die Dusche. Das Wasser perlt an mir hinab, über mein Gesicht, meine etwas stärkeren Kurven, bis zu meinen kleinen Füßen und letztendlich in den Abfluss. Ein bisschen erinnert es mich an gestern die Regentropfen an der Scheibe meines Dachflächenfensters. Wir sind alle kleine Tropfen, die entstehen und ihren Weg fließen, bis sie irgendwann am Fuß des Lebens abtropfen und verschwinden. Für immer. Schnell verwerfe ich meine komischen Gedanken und schnappe mir ein Handtuch. ich liebe es, mich morgens anzuziehen, denn jedesmal endecke ich neue Kombinationen meiner Klamotten, aber heute ist es mir egal, was ich trage. Ich streife mir eine einfache Jogginhose und ein lockeres T-shirt über. Ist doch nicht, was ich anhabe, wenn ich so und so jeden Moment sterben könnte, denke ich bei mir und stelle mich vor den Spiegel. Meine Augenringe sind strak zu erkennen. Nichtmals Makeup und Puder schaffen es diese zu überdecken. Na und? Soll doch jeder sehen, wie übel es mir geht. Trotzdem feile ich noch ein bisschen an meinem Aussehen herum. Immer wieder sehe ich ihr Bild vor Augen. Sie wird nie wieder so wie ich vor dem Spiegel stehen und sich auch nie wieder ihr langes Haar frisieren. Sie wird generell nie wieder etwas tun können, weil es sie überhaupt nicht mehr gibt. Traurig und zugleich wütend bürste ich mein Haar und gehe dann endlich nach unten um die Kaffemaschine anzuschalten. Auch wenn ich Kaffe nicht mag, wird es wohl das einzige sein, was mich wenigstens ein wenig wachrütteln sollte.
Das ist nur der Anfang von einer langen Geschichte (Meiner Geschichte). verbesserungsvorschläge sind gerne erwünscht. Wie findet ihr es? Weiterschreiben?