1. Maßnahmen zur Verkürzung der LagerdauerZunächst können natürlich mehr Bestellungen vom Unternehmen getätigt werden. -> Wenn der Gemüsehändler zwei mal in der Woche kommt, kann ich zwei mal meinen kompletten Bestand aufbrauchen. Wenn er nur einmal kommt, kann ich den Bestand nur einmal aufbrauchen. Meine Lagerdauer halbiert sich also, wenn er zweimal in der Woche kommt.Man kann die innerbetriebliche Logistik verbessern. Wenn man ein großes Zentrallager hat, dauert es ein bis zwei Tage, bis das angeforderte Material an seinen Bestimmungsort kommt. -> Diese ein bis zwei Tage interne Lieferzeit könnten abgeschafft werden.Zuletzt kann man natürlich die Vorraussetzungen für eine Just-In-Time Produktion schaffen und somit die Lagerdauer auf 0 Tage reduzieren.Mit solchen Maßnahmen kann man zwar die durchschnittliche Lagerdauer verringern, aber in nicht allen Unternehmen ist dies auch wirtschaftlich rentabel.2. Erhöhung der Lagerumschlagshäufigkeit und deren Auswirkungen auf die Lagerkosten und das LagerrisikoGrundsätzlich kann man sagen, dass durch eine erhöte Lagerumschlagshäufigkeit die Lagerkosten sinken und das Lagerrisiko sinkt.Dazu ein kleine Beispiel.Ein Computerhersteller benötigt im Jahr 12.000 Prozessoren im Wert von je 100,00 €. Nun hat er die Möglichkeit sie einmal im Jahr (Umschlagshäufigkeit: 1) oder jeden Monat (Umschlagshäufigkeit: 12) zu bestellen. Wenn er sie einmal im Jahr bestellt, damit sind seine Bestellkosten wahrscheinlich niedriger, hat er einen durchschnittlichen Bestand von 6.000 Prozessoren im Wert von 600.000,00 €. Diesen Wert muss er nun bei seiner Versicherung als durchschnittlichen Lagerwert angeben, er muss diesen Wert entsprechend mit Sicherheitsvorkehrungen sichern und er hat 600.000,00 € als gebundenes Kapital. Dadurch entstehen natürlich absurd hohe Lagerkosten. Außerdem geht er gefahr das der Prozessorhersteller in diesem Jahr eine neue Prozessorgeneration au den Markt bringt und seine Prozessoren, die er lagert schlagartig an Wert verlieren, wenn nicht gar unverkäuflich werden. (Lagerrisiko)Wenn er nun jeden Monat die Prozessoren kauf, hat er einen durchschnittlichen Lagerbestand von 1.000 Stück im Wert von 100.000,00 €. Diesen Wert muss er auch absichern und hat in als gebundens Kapital, aber er ist natürlich um 500.000,00 € niedriger als im ersten Fall. Außerdem kann der Computerhersteller reagieren, wenn er ein Produktionsausfall hat oder der Prozessorhersteller eine neue Prozessorgeneration auf den Markt bringt. (Lagerrisiko)Lagerkennzahlen ist ein wahnsinnig komplexes Thema, aber ich hoffe ich konnte die Frage (halbwegs) verständlich beantworten.

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