xX Vater Alkoholkrank..

Hallo.Ich bin weiblich, 15 Jahre, habe eine große Schwester, die schon ausgezogen ist, weshalb ich nun allein mit meinen Eltern lebe. Mein Vater (52) ist stark alkoholkrank seit eigentlich schon immer. So richtig angefangen hat er etwa mit 20 Jahren, als er bei der Armee war, laut meiner Mutter. Er war auch schon einmal in einer speziellen Klinik, die ihm vorübergehend auch aus der Sucht geholfen hatte. Dort ging er von sich aus hin. Wann genau das war, weiß ich nicht, jedenfalls habe ich da noch nicht gelebt. Seine Tante war früher ebenfalls alkoholkrank, doch kann heute ohne weiteres Alkohol trinken, ohne rückfällig zu werden. Vielleicht war das auch der Grund, dass mein Vater wieder angefangen hatte. Er dachte wohl, dass er das genauso könnte. Doch es war nicht so. Es fing mit alkohol"freiem" Bier an, wurde wieder immer häufiger und mehr. Seit vielen, vielen Jahren trinkt er nun JEDEN Tag. Fast ohne Ausnahme. An den letzten Tag, an dem er komplett nüchtern war, kann ich mich nicht erinnern. Er geht jedoch noch zur Arbeit, kommt abends gegen 18Uhr nach Hause, stellt seine Tasche ab und fängt an seine Weinflaschen zu trinken. Hat er sie leer gesoffen, stört es ihn auch nicht weiter, sturzbesoffen Auto zu fahren, um sich Nachschub zu verschaffen. Und das Tag ein-Tag aus. "Man hat sich mittlerweile schon daran gewöhnt", hat meine Mutter gesagt. Und es ist wirklich so, damit komme ich aber nicht klar-verständlich. Eigentlich war ich immer ein absolutes Papakind-von klein auf. Deshalb lässt es mich erst recht nicht kalt, ihn so zu erleben. Es gab Tage, vielleicht sogar Wochen, in denen wir, bzw. ich kein Wort mit ihm gewechselt habe. Vor 2 Jahren, einen Tag vor Heiligabend habe ich einen Tag erlebt, den ich wahrscheinlich nie vergessen werde. Ich war so wütend auf meinen "Vater", ich habe ich angeschrien und er mich auch, in dem Moment war er wieder einmal betrunken, deshalb war es sowieso alles sinnlos. Wir haben uns gegenseitig angeschrien wie noch nie, bis meine Mutter angerannt kam und zwischen uns ging. Er hat mir nur Blicke zugeworfen, an die ich mich noch genau erinnern kann. Ich bin vollkommen durchgedreht und habe um mich geschlagen. Ein wenig später, als meine Mutter dann nicht mehr dabei war, hat er angefangen mich zu schlagen. Ich bin eigentlich jemand, der nie Schwäche zeigt, doch in diesem Moment war ich vollkommen geschockt und hab es einfach über mich ergehen lassen. Habe ihm tief in die Augen gesehen... Dann kam meine Mutter dazu und hat ihn von mir weggerissen. Ich "saß" auf dem Boden an meiner Zimmertür gelehnt und habe mich erst einmal nicht gerührt. Es waren weniger die Schläge an sich, sondern einfach die Tatsache, dass ich meinen eigenen Vater nicht wiedererkannt habe, was mich so verdammt fertig macht-bis heute.Wir haben alles-wirklich alles versucht,um dem ganzen ein Ende zu setzen, dass er sich Hilfe sucht, doch keine Chance. Meine Mutter will außerdem nicht ausziehen und ihn verlassen, obwohl sie genauso darunter leidet...

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Bei diesem einen Mal ist es übrigens geblieben, er hat mich danach nie wieder körperlich angegriffen, mir höchstens gedroht. Wir haben auch schon viele ernste Gespräche geführt, bei denen wir beide weinen mussten. Und ich bin eigentlich jemand, der wirklich komplett nie vor jemandem weint. Wenn ich weine, dann eigentlich immer nur allein. Ich hatte sicherlich auch schon Depressionen oder ähnliches deswegen, es macht mich einfach komplett fertig. Doch heute ist es einfach nur noch so, dass ich hier raus möchte. Ich möchte dem ganzen ein Ende setzen, doch weiß nicht wie, wenn meine Mutter nicht mit mir an demselben Strang ziehen will. Ich bin an einem Punkt, an dem ich eigentlich keine Hoffnung mehr habe, dass wir jemals wieder eine Familie werden. Ich finde es einfach nur unfair. So hart es auch klingt- Der Vater von meinem Freund liegt im Wachkoma seit einem halben Jahr. Warum darf mein Vater leben, wenn er sich das Leben selbst so kaputt macht und der Vater meines Freundes nicht? Er ist Vater von 4 Kindern, alles war vorher perfekt... Gesprochen habe ich darüber bisher mit niemanden, abgesehen von meiner Mutter und meiner Schwester. Da ich gläubig bin, gibt mir Gott immer viel Halt. Dank ihm bin ich meiner Ansicht nach auch seit den ganzen Jahren so stark geblieben. Naja ich könnte das hier noch ewig fortsetzen.. Ganze Bücher davon schreiben.. Ich bin einfach nur verzweifelt, da ich eine starke "Frau" bin, die noch viel schönes in ihrem Leben erreichen will. Und ich möchte ihn nicht Tag für Tag so sehen!

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