Wir haben es ganz ähnlich und ich habe heute ein Schreiben formuliert, es sieht's so aus:

Betreff: Kündigung des Kindertagesstättenplatzes meines Sohnes

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich den Kindertagesstättenplatz meines Sohnes, mit sofortiger Wirkung. Der Grund für diese Entscheidung ist die gescheiterte Eingewöhnung, die nicht nach den Grundsätzen des Berliner Modells erfolgt ist.

Zu Beginn der Eingewöhnung war ich, wie im Berliner Modell vorgesehen, in den ersten Tagen anwesend, um meinem Sohn bei der Anpassung zu helfen und erste Trennungsversuche zu unternehmen. Dieser Prozess verlief zunächst gut. Mein Sohn wurde jedoch krank und in der Folge auch meine gesamte Familie. Nach dem Berliner Modell hätte die Eingewöhnung an dieser Stelle neu beginnen müssen, um eine sanfte Wiedereingliederung zu gewährleisten. Dies wurde jedoch nicht umgesetzt. Stattdessen wurde mir geraten, mein Kind trotz seines Widerstandes und unter Schreien zurückzulassen.

Hinzu kam, dass in dieser sensiblen Phase die Bezugsperson meines Sohnes wechselte. Insgesamt waren schließlich vier verschiedene Fachkräfte in den Eingewöhnungsprozess involviert. Dies führte zu zusätzlicher Verunsicherung und verhinderte, dass eine stabile Bindung zu einer festen Bezugsperson aufgebaut werden konnte. Diese Entwicklungen wurden nicht zum Anlass genommen, die Eingewöhnung in meiner Anwesenheit zu verlängern.

Nach den ersten zwei Tagen der Eingewöhnung ohne meine Anwesenheit wurde mir zudem nicht mitgeteilt, dass mein Sohn geweint hatte. Auf meine wiederholte Bitte hin, der Eingewöhnung weiter beizuwohnen, wurde nicht eingegangen, und es wurde in Kauf genommen, dass mein Sohn unter Tränen zurückbleiben musste.

In einem persönlichen Gespräch mit den Hauptfachkräften wurde mir nicht ausreichend Raum gegeben, um meine Bedenken zu äußern. Ich wurde mehrfach unterbrochen, und es wurde mir fälschlicherweise die Schuld am Scheitern der Eingewöhnung gegeben. Man stellte mir unangemessene persönliche Fragen, die offensichtlich darauf abzielten, meine private Familiensituation zu hinterfragen.

Ab dem 01.11.2024 möchte ich meinen Sohn in die Naturkita in ##### eingewöhnen, da dort ein neuer Standort eröffnet wird. Daher ist es mir wichtig, eine außerordentliche Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt zu vollziehen, um diesen Wechsel zu ermöglichen. Mir wurde jedoch von Frau Ehlert mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei und wir uns an die Kündigungsfrist von zwei Monaten halten müssten. Da die Leiterin Frau #### nicht beim Elterngespräch anwesend war, wende ich mich nun an Sie (Hauptgeschäftsstelle), um die Möglichkeit einer sofortigen Kündigung zu besprechen.

Ich finde es äußerst unprofessionell, dass während des gesamten Prozesses kein Raum für eine selbstkritische Reflexion seitens der Kita bestand. Stattdessen wurde das Scheitern der Eingewöhnung ausschließlich mir und meinem Sohn zugeschrieben. Ich habe allein aus diesem Sachverhalt einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten, der es mir unmöglich macht, die Eingewöhnung wieder aufzunehmen. Darüber hinaus habe ich keinerlei Sicherheit darüber, was meinem Sohn tatsächlich in meiner Abwesenheit widerfahren ist. Hat ihm etwas zugestoßen? Warum weinte er? Warum zeigte er Verhaltensweisen, die ich von ihm nicht kenne? Warum war er plötzlich so verängstigt? Was ist in der Kita passiert? Diese Fragen wurden nie geklärt, und allein dieser Sachverhalt belastet mich als Mutter zutiefst.

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]

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