Unentschuldigtes Fehlen wegen Depression, wie komme ich noch heute aus dem Haus zum Arzt?

Hallo! Ich war grad erst 1,5 Wochen krank geschrieben wegen Depressionen. Heute hätte ich mit meiner Klasse (berufsfachschule) eine "Exkursion" gehabt, aber konnte doch nicht mitfahren, da ich zu viel Angst vor den Leuten bekommen habe und auch vor den Fragen die sie mir stellen würden...

Ich finde mein Leben seit 2-3 Jahren sowas von hoffnungslos und zur Zeit will ich meine Ausbildung nicht mehr weitermachen, da sie nicht meinen Erwartungen entspricht. In der letzten Zeit ist alles irgendwie schlimmer geworden. Habe Angst vor sozialen Situationen wie noch nie und kann z.B. nicht mehr ans Telefon gehen oder jemanden Anrufen. Ich lieg oft nur im Bett rum und heule. Meine Wohnung sieht aus wie ein Drecknest, ich habe überhaupt keine Kraft mehr um irgendwas sinnvolles zu machen, weil in meinem Leben nichts mehr so klappt wie ich es will.

Ich werde wahrscheinlich in den nächsten 2 jahren keinen Studienplatz bekommen, obwohl ich schon alt genug wäre um eine Familie zu gründen. Ich schaffe echt nichts in meinem Leben und die Ausbildung kotzt mich sowas von an. So deswegen lieg ich nur rum und denke "wenn ich noch 19 wäre und alles anders machen könnte". Das letzte mal hats 3 Tage gedaurt bis mein Freund mich endlich zum Arzt gezwungen hat. Jetzt fehle ich unentschuldigt und bin noch im Schlafanzug und komm nicht aus dem Bett. Morgen haben wir noch einen Sporttag in der Schule und Zeugnisausgabe. Ich will aber gar niemanden mehr sehen und nur die Idee,dass ich dahingehen müsste ist mir zu überfordernd. Sonst war ich dieses Jahr jeden Tag pünktlich in der Schule, habe nur ein paar mal enschuldigt wegen Krankheit gefehlt und sehr gute Noten bekommen.

Was kann passieren, wenn ich die 2 Tage nicht zur Schule gehe und auch nicht zum Arzt? Bekomme ich mein Zeugnis noch irgendwie?

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Danke für die schnellen Antworten. Wenn das mit der Therapie klappen würde, wäre ich froh, aber bin als Ausländerin hier und besitze nur ne europäische Krankenversicherungskarte aus meiner Heimat, womit nur bestimmte ärztliche Behandlungen erstattet werden. Ob Therapie dazu gehört weiß ich nicht. Irgendwie ist es sehr kompliziert mit der Versicherung, da ich nur wegen Ausbildung hier bin und kann deswegen noch keine deutsche Versicherung bekommen. (außer privater) Das letzte mal beim Arzt war wieder so ein Fiasko, da sie meine Karte nicht akzeptieren konnten. Ich wohne hier schon seit einigen Jahren und fühle mich immer noch nicht wie ein Mitglied der Gesellschaft. Mit der Sprache habe ich immer noch kleine Probleme, da ich perfektes Deutsch können will, aber noch nicht kann. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum ich so viel Angst vorm Telefonieren und Reden mit fremden Leuten habe. In meiner Heimat fand ich Telefonieren auch furchtbar, aber hier klappt das gar nicht mehr. Ich krieg Herzklopfen schon von Nummer wählen. Ich habe auch gemerkt, dass ich in den letzten Jahren immer weniger zu den Geburtstagen und zu anderen Feiern von meinem Freund und seiner Familie gehe, da ich einfach Angst vor Menschen habe. Nachher habe ich schlechtes Gewissen, weil ich Angst habe, dass die Leute denken, dass ich sie nicht mag.

Ich habe während meiner Zeit hier gar keine richtigen Freunde bekommen. Ich war oft einmal-zweimal mit jemandem Kaffeetrinken und quatschen, aber danach wollten dieses Menschen nichts mehr von mir wissen oder hatten keine Zeit mehr für weitere Treffen. Mein Freund ist eigentlich der einzige Freund, den ich habe. Das macht mich auch manchmal traurig, wenn die anderen in der Schule über das WE mit den besten Freundinnen reden usw. und mich fragen was ich am WE gemacht habe. Da muss ich oft sagen, dass ich nix besonderes gemacht habe oder lügen. Leider kann man sich Freunde nicht kaufen. Das ständige Heimweh macht dinge auch nicht viel einfacher. Die Klassenkameraden gehen mir nur auf die Nerven. Heute habe ich an jemanden in der Schule eine SMS geschrieben, dass ich nicht komme, weil ich krank bin und die antwort war, dass ich mich trotzdem darum kümmern muss, dass ich mein Betrag für die Exkursion nachreiche. In meiner Klasse denken viele, dass man nie so krank sein kann, dass man nicht in die Schule kommen kann. Ich bin auch oft mit Tränen in den Augen hingegangen, weil es mir seelisch so schlecht war. Nun komme ich leider nicht mehr aus dem Haus. Mein Bett ist mein Schutz vor der bösen Welt.

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