Hand in Hand gingen sie durch den dunklen verlassenen Park. Die tiefschwarze Nacht schien sie zu verschlingen. Am dunklen Himmel blitzten vereinzelte Sterne auf. Plötzlich mitten aus dem nichts hörten sie ein Rascheln hinter ihnen. Susan stoppte und hielt Tom fest.
“Hast du das auch gehört?“ flüsterte sie.
“Ja.“
Noch ein Rascheln. „Da war es schon wieder!“
Auf einmal kam von links eine dunkle Gestalt aus dem Gebüsch. Ein Schauder lief ihr den Rücken hinab. Wer zum Teufel war das?
Die schemenhafte Figur streckte den Arm aus und zeigte auf Susan. Hatte es eine Waffe in der Hand?
Susan begann zu zittern und verkrampfte ihre Hand in der von Tom. Die Gestalt kam immer näher auf sie zu und langsam konnte Susan etwas erkennen. Lange blonde Haare. Eine Frau. Eine Pistole, die auf sie gerichtet war. Auch Tom erkannte sie. Tracy.
“Lass seine Hand los.“ Zischte sie.
Susan war unsicher, was sie tun sollte. Sie sah zu Tom, der diese Frau fixierte. Sie ließ seine Hand los.
“Geh weg von ihm. Sofort!“
Susan entfernte sich einen Schritt von Tom.
“Was wollen Sie?“ fragte sie vorsichtig.
“Du weißt also nicht wer ich bin? Hat er es dir nicht erzählt?“
Die Waffe immer noch auf sie gerichtet, sah sie zu Tom.
“Hast wohl Schiss gehabt, dass sie dich verlässt was?“
Was redete diese Frau da? Sie kannte Tom? Was sollte das alles?
“Tom, wer ist sie?“ fragte sie deshalb an Tom gerichtet. Er wollte gerade etwas sagen, als sie ihn wieder unterbrach.
“Ich erzähle es. Und du hältst die Klappe.“ Sie holte tief Luft. „Tom und ich hatten vor einiger Zeit eine sehr intime Nacht verbracht. Doch er hatte Jade am Hals. Und er wollte nicht zugeben, dass er mich mehr wollte als sie. Er hat es verdrängt. Er verdrängt es immer noch.“
“Das stimmt nicht!“ fiel er ihr ins Wort.
“Maul!“ fuhr sie ihn an.
“Als er Jade endlich loshatte, warst aber du sofort am Start. Jetzt muss ich wohl oder übel nachhelfen, auch dich loszuwerden.“ Sie spannte den Hahn.
“Was?“ In Susan brach Panik aus. Loswerden? Hatte sie das richtig verstanden? Diese Verrückte, die anscheinend in Tom vernarrt war, hatte doch tatsächlich vor, sie umzubringen, oder hatte sie da was gründlich falsch verstanden?
“Tracy, tu das nicht.“ Sagte Tom bestimmt.
“Und was hindert mich daran? Du etwa? Das ich nicht lache. Davor knall ich dich ab.“
“Und was hast du dann davon?“
Sie schwieg. Fixierte sie beide. Er hatte sie verunsichert. Doch dann – unberechenbar wie sie war – schoss sie. Auf Susan. Der erste Schuss traf ihre Schulter und riss sie nach hinten, lies sie taumeln. Der zweite landete tief in ihrer Brust und sie fiel hinten über.
Scheiße! Jetzt brach Tom in Panik aus. Sie hatte auf Susan geschossen, verdammte Scheiße! Er musste einen kühlen Kopf bewahren. Der erste Schuss traf ihre Schulter, das war nicht unbedingt lebensgefährlich. Der zweite könnte vielleicht in einer Rippe stecken geblieben sein oder wichtige Organe verfehlt haben…er musste sich beeilen.