Hallo,

ich habe mir auch so einige Foren zum Thema "Angst vor Klassenfahrt" durchgelesen, da ich genau das gleiche Problem immer und immer wieder habe. Die Tage vor der Fahrt sind einfach nicht auszuhalten...Das hat dazu geführt, dass ich zu zwei Klassenfahrten nicht mit gekommen bin. Und genau das wird hier auch oft geraten. Aber ich kann davon nur abraten! Natürlich kommt es immer darauf an wie alt man ist, um die Sache mit dem Heimweh einschätzen zu können. Das war zumindest bei mir in den ersten drei Fahrten sehr schlimm, ich konnte nicht abschalten...Und das hat, wie gesagt, dazu geführt, dass ich die folgenden zwei ausgesetzt habe. Am Anfang denkt man sich ja sicherlich "Cool, ich muss nicht mit - alles ist ok!". Aber das vergeht (war bei mir so) einem spätestens am ersten Schultag nach der Fahrt. Alles außer dir haben zusammen einen Ausflug gehabt und sich etwas besser kennengelernt. Die Betonung liegt auf <Außer dir> ! Das hat zur Folge, dass du sofort der Außenseiter wirst und du danach praktisch das selbe Gefühl hast wie vor der eigentlichen Fahrt. Nur ist es jetzt etwas schlimmer: Dieses Gefühl vergeht lange nicht! 

Zudem ist man den Fragen ausgesetzt: Warum warst du nicht mit? -> Und das immer und immer wieder. Die besten Freunde beachten dich nicht mehr richtig denn du wolltest ja nichts  mit ihnen zu tun haben. Jedenfalls dauert es sehr lang und du brauchst etwas Geschick bis zu wieder dazugehörst. Bei mir hat es von  der achten Klasse bis Mitte neunte Klasse gedauert. Das wünsche ich keinem! Und wenn man sowas in Aussicht hat, sucht man sich lieber einige stärkende Worte, die man sich immer wieder vor Augen führt und hält die Tage durch. Wie auch immer, als dann die Klassenfahrt in der neunten anstand, bekam ich die Tage vorher die übliche Panik, musste mich übergeben usw. Aber ich habe mich selbst dazu gezwungen, mit den oben genannten Mitteln. Und als ich dann sechs Uhr morgens (!!) am Treffpunkt stand, war kein Gefühl von Heimweh, Angst oder der gleichen zu spüren - und das hielt sich die ganze Fahrt lang so! Ich war selbst überrascht und konnte es nicht glauben, aber so trat das unfassbare ein: Ich hatte Spaß und ich war glücklich dort. Auch nachts konnte ich schlafen und hatte keine Angst, denn ich war in einem Dreibettzimmer und habe mich vorher über die Regeln abgesprochen. 

Aber nichts desto trotz, war ich auch froh wieder zu Hause zu sein, denn ich war schließlich nur drei Tage weg. Und nun steht unsere nächste Fahrt an, ich habe zwar wieder die Obligatorische Angst, aber denke immer an das Positive daran: 1.Ich bin nicht allein - wir sitzen alle im selben Boot. ; 2. Das ist nicht für immer, mach das beste draus, in der Zeit hast du nicht über Alternativen nachzudenken! Mit diesen Worten wünsche ich allen viel Glück und Erfolg, die das selbe Problem haben - denn schließlich ist auch irgendwann Abreise oder auch mal die letzte Klassenfahrt in der Schulkarriere.

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