Ich hatte bisher zwei Zwerghamster. Und beide sind Problemlos über 2 Jahre alt geworden.

Meine Hamster habe ich regelmäßig für 2 bis 3 Wochen alleine gelassen. Das ist überhaupt kein Problem.

Erstens: Hamster horten ihr Futter. Wenn man den Hamster schon eine Woche vorher anfängt reichlicher zu füttern, legt er sich Vorräte an. In der freien Wildbahn muss er davon schließlich auch überleben. Übrigens verdirbt Getreide nicht so schnell. Solange es nicht feucht wird, kann dass Monate lang lagern. Bei meinen Hamstern hat nach einiger Zeit die Hälfte der Einstreu aus Futter bestanden. War halt nur in einer Ecke gesammelt. Verhungern wird er also nicht. Auf Eiweißfutter und frisches Futter muss in der Zeit aber verzichtet werden. Ausnahme: Getrocknete Insekten. Kann man sehr gut in den Käfig legen. Die verderben nicht so schnell.

Zweitens: Ja, frisches Wasser ist wichtig. Vor allem, wenn kein frisches Futter vorhanden ist. Allerdings sind Zwerghamster Steppenbewohner. Die trinken verhältnismäßig wenig. Bei mir hat es gereicht eine große Trinkflasche zu füllen und in den Käfig zu hängen. Das Wasser verdunstet nicht und es kann kein Dreck rein kommen. Es mag nach ein paar Tagen etwas abgestanden sein, aber immer noch gut trinkbar.

Drittens: Hygiene ist bei Hamstern nicht so wichtig. die Tiere sind so stressanfällig, dass es reicht, wen der Käfig alle 4 Wochen sauber gemacht wird. (Sofern die Fläche groß genug ist. Meine Hamster hatten mindestens 80 *40 cm Grundfläche plus ein paar Ebenen. Und sie wurden nacheinander gehalten. Nicht zusammen. Sind ja Einzelgänger.) Deshalb ist es ideal, wenn der Käfig etwa eine Woche vor der Reise sauber gemacht wurde. Das gibt dem Hamster genug Zeit um wieder Vorräte zu sammeln. Wie gesagt, sehr großzügig füttern.

Viertens: Beschäftigung durch einen Menschen braucht ein Hamster nicht. Stattdessen kann man ihm die Einstreu besonders hoch auffüllen und mit etwas Heu verstärken, damit die Gänge besser halten. Oder die Ebenen vor der Abreise neu anordnen. Ein neues Spielzeug zum zerlegen basteln aus Taschentüchern oder Toilettenpapier. Man kann vor der Abreise auch einen Beutel Kamillentee aufschneiden und den Inhalt im Käfig verteilen. Oder eine ganze Nuss mit angeknackter Schale rein tun. Das beschäftigt den Hamster zwar nicht die ganzen 2 Wochen, aber für den Anfang reicht es. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Hamster sich auch ganz gut selbst beschäftigen können. Wichtig für Beschäftigung und Hygiene ist es, dass der Käfig groß genug ist. Mindestens 80 mal 50 cm. Je größer, desto besser.

Fünftens: Sicherheit, Krankheiten und Verletzungen fallen auch im normalen Alltag nicht unbedingt sofort auf. Es gab Tage an denen ich meine Hamster gar nicht gesehen habe, weil unsere Wachzeiten sich nicht überschnitten haben und ich sie nicht extra wecke um zu sehen ob es ihnen gut geht. Vor einer längeren Reise sollte man prüfen ob im Käfig alles fest sitzt, der Hamster irgendwo abstürzen könnte oder festklemmen und diese Stellen dann beseitigen. Normalerweise sollte dann nichts passieren.

Es ist bestimmt nicht die beste Lösung, aber es geht sehr gut einen Hamster für bis zu 3 Wochen alleine zu lassen. Ich habe das etwa 4 mal im Jahr gemacht. Und ja, ich habe mich vor dem Kauf informiert. Eine Freundin von mir ist Tierärztin und hat das mit ihrem Hamster auch so gemacht. Erst wenn sie 4 Wochen oder länger weg war, hat sie den Hamster mitgenommen und in einen Reisekäfig umgesiedelt. Und eine andere Freundin hatte zeitgleich 3 Hamster (alle im eigenen großen Käfig) und hat die auch 3 Wochen alleine gelassen. Von den Leuten habe ich die Tipps. Bei keinem von uns gab es mit den Hamstern Probleme.

Es ist jedem selbst überlassen. Wenn man sowieso eine gute Haltung hat, wird der Hamster das deutlich besser verkraften, als in einem zu kleinen Käfig, der auch noch zu oft gereinigt wird.

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