Kann es sein, dass ich dumm bin?
Hallo. Vielen Dank für die Möglichkeit hier seinen Frust von der Seele schreiben zu können. Ich versuche es kurz zu machen: Ich habe letztes Jahr schon mal hier geschrieben, dass meine Freundin seit 3 Jahren keinen Sex mehr wollte. Irgendwann letzten Sommer hatten wir dann morgens um 5:30, vor ihrer Arbeit Sex. Das ging von ihr aus. An den nächsten beiden Tagen genauso, und dann war es halt irgendwann so, dass wir jeden Morgen bevor sie aufgestanden ist Sex gehabt haben. Naja, das war kein richtiger Sex. Ich durfte sie nicht anfassen, sie hat sich nicht ausgezogen, kein küssen etc. ein kurzer Quicky und fertig. Aber ich war zufrieden damit, nach 3 Jahren Enthaltsamkeit.
ICh will mich nicht toll darstellen, aber ich kümmere mich sehr viel um unsere Tochter. Ich bringe sie zur Schule, ich hole sie wieder ab, ich koche ihr jeden Tag essen, ich helfe ihr bei den hausaufgaben, ich übe mit ihr, denke mir eigene tests zum üben aus etc. auch so sachen wie elternabend etc. ich mache alles. Ich stehe da mit 20 Müttern und einmal wurde ich schon gefragt, ob ich alleinerziehend bin.
Mein Leben besteht aus Arbeiten (ich bin selbstständig und arbeit von zuhause aus) und Kinderbetreuung. Ich habe keine Hobbies, ich habe keine Freunde, entweder arbeite ich oder ich kümmere mich um meine Tochter.
Wir haben auch einen Hund. Der Hund hatte einen Kreutzbandriss. Ich bin 400 km zu einem guten Tierarzt gefahre, habe sehr viel Geld bezahlt und mich dann komplett alleine um die Genesung gekümmert. Ich trage den 34kg Hund noch heute mehrmals täglich aus und in den zweiten Stock. Meine Freudin hat nie gefragt, ob sie sich finanziell beteiligen soll oder ob Sie mir vielleicht helfen kann. Schließlich waren es dann das Kind, meine Arbeit und ein kranker Hund. Sogar die Einkäufe musste ich trotzdem irgendwie selbst erledigen.
Um es kürzer zu machen :-) Ich kam dann von der Operation zurück. Am Valentinstag. Ich habe ihr auf dem Rückweg mit dem kranken Hund im Kofferraum noch einen Strauß Rosen gekauft. Und plötzlich war dann alles anders.
Ich komme nach Hause und der "morgendliche" Sex ist Geschichte. Das sagt sie mir aber nicht, dass habe ich dann so nach und nach selbst rausfinden müssen. Ich habe sie darauf angesprochen und sie hat gesagt, entweder ich lebe damit oder ich sollte ausziehen. So von heute auf morgen passierte das. Wir hatten uns nicht gestritten oder so. Einfach ohne irgendeine Vorankündigung war alles vorbei.
Ich war im Sommer schon mal eine Woche weg. Und habe Monate später rausgefunden, dass sie in der Zeit wohl an einem FKK-Strand oder so war. Ich will ja nicht spießig sein, aber so komplett hinter meinem Rücken, ich weiß nicht was ich davon halten soll. Als ich sie darauf angesprochen habe hat sie auch relativ aggressiv reagiert. Sie ist sowieso immer weg. Wenn ich meine Tochter zu einer Freunding bringe (was natürlich auch immer ich machen muss) dann fährt sie sofort weg. Sie sagt mir nicht wo sie hingeht. Sobald meine Tochter nicht zuhause ist, verschwindet sie auch immer.
Und sie sagt halt auch immer, dass andere Frauen nicht arbeiten müssen. Ich habe ja nicht mal was dazu gesagt, dass sie nichts zu der OP dazugeben wollte. Ich habe auch jahrelang die Miete alleine bezahlt, aber sie sagt immer wieder: Andere Frauen müssen nicht arbeiten, die Männer bezahlen alles für die. Aber das stimmt nicht mal. Die gehen alle arbeiten.
Sorry für den langen Text. Ich habe schon mal drei Jahre auf Sex verzichtet um meine Tochter nicht zu verlieren. Ich würde es auch wieder tun. Aber ich frage mich wirklich, ob es richtig ist komplett auf sein Leben zu verzichten. Natürlich ist meine Tochter wichtiger als mein Leben, oder als Sex ... aber ich frage mich ob ich das nicht irgendwann bereuen werde. Und es hat halt auch Auswirkungen auf meine Arbeit. Irgendwann wird man schon ein bisschen depressiv.
Danke für's lesen …