Ritzen, Depressionen und Selbstmordgedanken mit 12 Jahren

Hallöchen allerseits, meine beste Freundin (12) hat angefangen sich zu ritzen und ich weiß nicht wirklich was ich dagegen tun kann.


Es fing alles ganz harmlos an: Ein guter Freund von mir hat meine BF via Skype (ein Chatprogramm) gefragt, ob sie mit ihm zusammen sein will. Auch sie merkte, dass sie in ihn verliebt war und alles war okay. Doch sie war sehr schüchtern und gab ihre Gefühle nicht gerne preis, was ihren Freund ziemlich störte. Es vergingen mehrere Tage an denen sie ihn noch nicht einmal gegrüßt hat und der Junge merkte immer mehr, dass seine Liebe sich langsam wieder auflöste und er gar nicht mehr auf sie stand. Die einzige Sache, die sie noch verband, war das Rauchen. Irgendwie konnte der Junge nämlich Zigaretten auftreiben und teilte sie mit ihr. Aber er wusste selbst wie schlecht es war, und war nicht gerade stolz auf sich. Deshalb hörte er auf damit und dann hatten sie fast nichts mehr miteinander zu tun. Nach 2 Monaten beendete er also die ganze Geschichte, er glaubte auch, weil das Mädchen kaum Gefühle zeigte, dass sie ihn gar nicht geliebt hat. Damals ahnte er noch nicht, was sie wirklich alles für ihn empfand und welche folgen es nach sich tragen würde.


Einige Tage darauf, im Unterricht, sah er zwei Wunden an ihrer Hand, die keineswegs ein Unfall gewesen sein könnten. Als er sie darauf ansprach verleugnete sie es nur, bis sie es uns endlich gestand. Doch der Grund ist uns immer noch ein Geheimnis. Sie sagt, sie wird es niemanden sagen, nie. Es kommt uns so vor als hätte sie sich auf einmal von Grund auf geändert. Sie trug zwar meist schwarz, sie hatte aber eine feste Meinung zu allem, war sehr ruhig und was Geheimnisse anging, würde sie nicht einmal etwas ausplappern, wenn man ihr eine Pistole zwischen die Augen pressen würde. Wenn wir fragen, ob es wegen ihm ist, sagt sie es wäre ein anderer Grund. Als wir fragten: "Wie machst du das?" Erzählte sie, dass sie, nachdem sie ausgiebig geweint hätte (nachts), sich eine Rasierklinge nehmen würde und "es" halt machen würde. Persönlich hat sie mir den Grund immer noch nicht offenbart, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass sie es wohl wegen ihm und noch einem anderen Grund tut. Sie glaubt, dass entweder ich ihren Ex-Freund (den sie immer noch sehr liebt) auch liebe oder er mich liebt. Deswegen fragt sie mich auch immer aus, ob ich mit ihm zusammen sein würde etc.


Als wir kurz darauf eine dritte Narbe an ihrer Hand entdeckten, fingen wir an uns ernsthaft Sorgen zu machen. Nachdem wir das ganze lange ausdiskutiert haben, beschlossen wir es unserem Vertrauenslehrer (und gleichzeitig Klassenlehrer) zu beichten. Der staunte auch ganz schön als er das hörte (sie weiß nicht, dass wir es ihm gesagt haben). Die Geschichte ist noch länger, aber das passt nicht alles in die Beschreibung. Sie hat versprochen es zu lassen, macht aber weiter. Bitte nur ernst gemeinte Antworten und nicht dumme Kommentare. Danke, Blutorange234.

...zum Beitrag

Du solltest ihr klarmachen, dass sie Hilfe braucht. Allein kommt davon kaum jemand weg, das weiß ich leider aus bitterer Erfahrung. Allerdings ist es schwierig, hinter ihrem Rücken mit dem Lehrer oder sogar ihren Eltern zu sprechen. Viele haben Angst, dass die Eltern Bescheid wissen und es Ärger geben könnte. Meist können die Betroffenen nicht mehr einschätzen, dass man sich Sorgen macht und nur helfen will. Rede doch direkt mit deiner Freundin. Mache ihr klar, dass du dir Sorgen machst und sie dir wichtig ist. Und sage ihr, wenn sie nicht den ersten Schritt macht, dass du dich an z.B. ihre Eltern wenden willst. Eine gute Hilfe ist auch der schulpsychologische Dienst. Den gibt es in jedem Schulbezirk und er kann auch dabei helfen, ein erstes Gespräch mit den Eltern zu führen und Hilfe zu suchen bzw. die richtigen Adressen zu finden. Ich habe damit durchaus gute Erfahrungen gemacht.

...zur Antwort

Hey, das mit der Krankenhausphobie kenne ich gg Ob du stationär oder ambulant behandelt werden möchtest, solltest du nach deinen privaten Umständen ausrichten. Ich habe mich bisher bei meinen Knie-Operationen immer für ambulant entschieden und bin nach den OPs zu meinen Eltern. So hatte ich immer jemanden, der da war. Ich fand für mich damals wichtig: Wie komme ich zu den Nachuntersuchungen (wegen Krücken von der Eltern fahren lassen), wer kümmert sich um den Haushalt (hatte ich glücklicherweise nicht) und auch, in welchem Stock wohne ich und kann ich das mit Krücken laufen! Vielleicht fallen dir beim Überlegen noch ein paar weitere Dinge ein, die für dich wichtig sind. Zudem kann ich aus meiner Erfahrung berichten, dass eine OP stationär (hatte ich auch schon) immer etwas ruhiger im Nachhinein war. Du kannst dann in dein Zimmer, hast deine Sachen und Krankenpfleger, die sich um dich kümmern. Ambulant fand ich immer sehr stressig, war ein "Massengeschäft" und man hatte kaum Ruhe nach der OP, weil ständig Personen kamen und gingen und das Bett immer schnell wieder frei werden musste. Ich hoffe, du findest das Richtige für dich und alles Gute für die OP!

...zur Antwort