Zuhause ist nur noch Stress, ich weiß nicht mehr weiter. Was soll ich tun?

Liebe Community,

Ich (17) bitte euch um Rat, weil ich einfach nicht mehr durchblicke und bei all den Gefühlen und Fragen einfach mal vernünftige Antworten brauche. Ich muss den Text aufteilen, weil er das Maximum überschreitet, es geht unten weiter.

Mein Vater hat mehrerer verschiedene psychologische Diagnosen von Asperger bis Borderline. Als er sich, als ich drei war, vor meiner Mutter und mir ein Messer an den Hals gehalten hat, weil er mich vom Kindergarten abholen sollte, war für meine Mutter klar, dass er sich nicht um mich kümmern würde. Sie wollte sich aber auch nicht trennen, weil sie Angst hatte, dass er als Kinderarzt das Sorgerecht bekommen würde und mir dann etwas antun könnte. Sie selbst war früher Sozialarbeiterin, mein Vater hat sie aber gehindert, nach meiner Geburt wieder arbeiten zu gehen. Meine Mutter nennt es einen Deal. Mein Vater kann sich nicht kümmern, verdient dafür irgendwie das Geld, dafür macht sie quasi alles andere von Erziehung bis Reparaturen im Haushalt und Putzen, Steuererklärung etc. Ich sollte fairererweise sagen, dass sie diesen Job all die Jahre trotz des Psychoterrors meines Vaters sehr gut und absolut selbstlos gemacht hat. In den letzten Jahren ist es aber so, dass sie nicht mehr kann. Sie hat immer mehr körperliche Beschwerden und ist auch seelisch ziemlich kaputt. Es ist furchtbar, aber wir sehen keine Möglichkeit der Situation zu entkommen (Meine Mutter war auch vor der Heirat mit meinen Vater jahrelang alleinerziehend mit meiner Halbschwester und weiß, was das in diesem kapitalistischen System bedeutet) Das wirkliche Problem ist aber, dass meine Mutter und ich in letzter Zeit immer heftigere Konflikte haben. Inzwischen eskalieren diese so heftig, dass meine Mutter mir immer wieder droht, mich rauszuschmeißen. (Meinem Vater wäre das nur Recht, der sagt sowieso immer, das er froh wäre, wenn ich tot wäre.) Das Ding ist, dass ich finde, dass meine Mutter maßlos übertreibt und das ganze ein heftiger Druck ist, der mich inzwischen enorm belastet. Ein typische Situation ist, dass ich zum Beispiel (ruhig) sage "Es tut mir leid. Ich möchte nicht mit dir ins Kino gehen" und sie dann ausrastet und davon redet, dass ich das nicht zu entscheiden habe, solange ich unter ihrem Dach wohne und dass sie sich jetzt endlich mal um sich kümmern muss und sie genug für mich getan hat und dass ich mit meinem lautstarken Beleidigungen aufhören soll und so weiter.

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III)

Ja, meine Mutter hat enorm viel geleistet. Und immerhin gehe ich auf ein Gymnasium, habe gute Noten, Freunde, trinke nicht, kiffe nicht, bin nicht kriminell und so weiter. Meine Schwester (28) hat sie auch durchgebracht, die wohnt in einer anderen Stadt, arbeitet da auch als Sozialarbeiterin und hockt nicht noch Ewigkeiten zu Hause. D.h. meine Mutter hat wirklich alles richtig gemacht. Hm, meine Schwester bricht zwar seit Jahren immer wieder den Kontakt ab, aber das ist wieder was anderes. Keine Ahnung, es würde schon reichen, wenn meine Mutter einfach zugeben würde, dass sie jetzt nicht mehr kann und teilweise überreagiert. Aber sie macht natürlich nie was falsch, sondern es sind immer die anderen, die ihr so schlimme Dinge antun. Und da bin vor allem ich. Ich halte mich "nie" an irgendwelche Regeln, ich mache "nichts" im Haushalt, ich werde "immer" laut und "wenn das so weiter geht, bringst du mich damit um". In den heftigsten Situationen habe ich selbst Selbstmordgedanken, aber die sind natürlich wertlos, weil andere viel schlimmere Dinge auszuhalten haben und ich einfach nur mal dankbar sein muss. Meine Freunde sagen nur, dass meine Eltern das nicht dürfen und dass ich auch Rechte hab und zum Jugendamt gehen soll. Haben sie Recht? Eigentlich lebe ich doch gut. Hat meine Mutter recht? Bin ich wirklich das Monster, als das sie mich darstellt? So oder so, können die einem beim Jugendamt überhaupt helfen oder machen die vielleicht alles nur schlimmer? Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts mehr. Ich will einfach nur noch weg und meine Ruhe und Frieden haben. Ich weiß nicht, ob ich das noch zwei Jahre aushalte, bis ich zum Studium ausziehen kann. Wenn es überhaupt bis dahin kommt. Ich Frage euch: Was soll ich tun? Welche Rechte und Pflichten haben ich und meine Eltern? Ich habe am Dienstag einen ersten Termin beim Therapeuten, aber ich musste jetzt schon mich an irgendwen wenden, weil es heute wieder mega eskaliert ist und ich einfach nicht mehr weiter weiß. Danke an jeden, der diesen viel zu langen Text gelesen hat und danke für jede ehrliche Antwort. Ich versuche wirklich, die Situation fair einzuschätzen, aber ich habe inzwischen echt keine Ahnung mehr, was richtig und falsch ist und was der beste Weg für mich und meine Familie ist.

Danke für eure Zeit!

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Zuhause ist nur noch Stress, ich weiß nicht mehr weiter. Was soll ich tun?

Liebe Community,

Ich (17) bitte euch um Rat, weil ich einfach nicht mehr durchblicke und bei all den Gefühlen und Fragen einfach mal vernünftige Antworten brauche. Ich muss den Text aufteilen, weil er das Maximum überschreitet, es geht unten weiter.

Mein Vater hat mehrerer verschiedene psychologische Diagnosen von Asperger bis Borderline. Als er sich, als ich drei war, vor meiner Mutter und mir ein Messer an den Hals gehalten hat, weil er mich vom Kindergarten abholen sollte, war für meine Mutter klar, dass er sich nicht um mich kümmern würde. Sie wollte sich aber auch nicht trennen, weil sie Angst hatte, dass er als Kinderarzt das Sorgerecht bekommen würde und mir dann etwas antun könnte. Sie selbst war früher Sozialarbeiterin, mein Vater hat sie aber gehindert, nach meiner Geburt wieder arbeiten zu gehen. Meine Mutter nennt es einen Deal. Mein Vater kann sich nicht kümmern, verdient dafür irgendwie das Geld, dafür macht sie quasi alles andere von Erziehung bis Reparaturen im Haushalt und Putzen, Steuererklärung etc. Ich sollte fairererweise sagen, dass sie diesen Job all die Jahre trotz des Psychoterrors meines Vaters sehr gut und absolut selbstlos gemacht hat. In den letzten Jahren ist es aber so, dass sie nicht mehr kann. Sie hat immer mehr körperliche Beschwerden und ist auch seelisch ziemlich kaputt. Es ist furchtbar, aber wir sehen keine Möglichkeit der Situation zu entkommen (Meine Mutter war auch vor der Heirat mit meinen Vater jahrelang alleinerziehend mit meiner Halbschwester und weiß, was das in diesem kapitalistischen System bedeutet) Das wirkliche Problem ist aber, dass meine Mutter und ich in letzter Zeit immer heftigere Konflikte haben. Inzwischen eskalieren diese so heftig, dass meine Mutter mir immer wieder droht, mich rauszuschmeißen. (Meinem Vater wäre das nur Recht, der sagt sowieso immer, das er froh wäre, wenn ich tot wäre.) Das Ding ist, dass ich finde, dass meine Mutter maßlos übertreibt und das ganze ein heftiger Druck ist, der mich inzwischen enorm belastet. Ein typische Situation ist, dass ich zum Beispiel (ruhig) sage "Es tut mir leid. Ich möchte nicht mit dir ins Kino gehen" und sie dann ausrastet und davon redet, dass ich das nicht zu entscheiden habe, solange ich unter ihrem Dach wohne und dass sie sich jetzt endlich mal um sich kümmern muss und sie genug für mich getan hat und dass ich mit meinem lautstarken Beleidigungen aufhören soll und so weiter.

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II)

Teilweise nimmt sie mir dann meine Schuhe weg oder streicht mir das Taschengeld oder verbietet mir irgendwas. Oder droht mir eben damit, mich rauszuschmeißen, oder dass sie mir mein Abi nicht finanzieren, sondern ich dann ne Ausbildung machen muss (komme jetzt in die 12., Habe gute Noten) und dass ich dann mal das echte Leben kennenlerne. Okay, teilweise sind dann schon andere Konflikte vorausgegangen. Aber das meine Mutter wegen (aus subjektiver Sicht) normalen Verhaltens meinerseits, was ihr aber vielleicht nicht passt, völlig übersteuert, passiert häufig. Klar ich mache Fehler (verschlafe zum Beispiel die Morgenbesprechung des Haushaltsplans oder so) und natürlich raste irgendwann auch ich aus und sage ihr Dinge, dass sie irre ist und dass ich sie hasse. Und ich finde das selbst schlimm, weil ich sowas eigentlich echt primitiv und sinnlos finde. Aber ich kann einfach nicht mehr. Meine Mutter ist der Meinung, dass sie alles machen kann und über mich entscheiden kann und dass sie dankbar gewesen wäre und nur ja und Amen gesagt hätte, wenn ihre Eltern ihr ermöglicht hätten, was ich hab. (Sie musste im Tagebau arbeiten, um Abi ohne SED-Eintritt zu machen und durfte am Wochenende nur in die Wohnung ihrer Eltern, wenn sie alles geputzt hat etc) Ach, keine Ahnung, wahrscheinlich wirke ich mit dieser wirren Auflistung ihrer ganzen Vorwürfe nur wie ein verwöhntes, faules Bonzenkind, dass keinen Respekt vor der Leistung seiner Eltern hat.

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Hi! Also erstmal finde ich dein Vorhaben ganz toll! Es gibt ja immer weniger in unserem Alter, die z.B. mit dem Fach Deutsch was anfangen können. (Ich als Junge fühle mich sowieso ein bisschen einsam zwischen diesen ganzen Mathegenies ;-)

Nun zu deiner Idee: Im Prinzip ist sie echt gut. Man merkt, dass darüber nachgedacht hast und dir vermutlich schon verschiedene Szenen im Kopf rumschwirren. Allerdings kommt mir deine Idee so ganz grob doch recht bekannt vor: Ein "Außerirdischer" wird z.B. durch ein Geheimnis mit einer "Normalen" verbunden. Eine Gegenleistung? Hilfe bei "ganz normaler" Liebe. Und plötzlich merkt die "Normale", das sie den "Unnormalen / Außerirdischen" viel interressanter findet. Eigentlich ein typisches Drama aus Shakespears Zeit. :-P

Ich glaube dir zwar, dass du damit ein echt gutes Buch schreiben kannst. (zumal dein Vorhaben ja eigentlich impliziert, das du auf irgendeine Weise literarisch echt was drauf hast) Dennoch denke ich persönlich, dass du dein Buch (auch kommerziell) noch viel interessanter machen wirst, wenn du dieses Schema so abänderst, wie es keiner erwartet. Wie wäre es beispielsweise, wenn der Dämon plötzlich merkt, dass er in das Mädchen verliebt ist. Mit seinen magischen Kräften würde ein Fingerschnips genügen und er hätte sie als seine Freundin sicher. Aber ein Kodex einer riesigen "Dämon-Organisation" (genau, in einem eventuellen zweiten Teil könnte diese Organisation noch wichtig werden), der er angehört, verbietet ihm die Einmischung. Wird er auch ohne seine Kräfte eine gegenseitige Liebe erreichen oder muss er seinen Kodex brechen?  So ließe sich auch prima eine "Zwei-Ichs-Erzählperspektive" einbauen. (Also die beiden Ich-Erzähler Dämon und Mädchen wechseln sich ab).

Puh, das sollte eigentlich nur ein kurzer Denkanstoß werden. ;-) Aber was ich eigentlich nur sagen will, ist, dass ich es für besser halte, wenn du deine Idee so abänderst, dass sie echt einzigartig wird. Lass dir was einfallen, was keiner erwartet und denke schon ganz am Anfang darüber nach, wie dein Buch ausgehen soll. Dann bin ich mir fast sicher, dass ich dein Buch in zwei Jahren bei Hugendubel kaufen kann. :-)

Wie auch immer, ich wünsche dir viel Erfolg, ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen!

P.S.: Sorry, falls ich dich völlig falsch verstanden und hier totalen Stuss zusammengeschrieben habe... (Ganz objektiv war ich nicht ;-)


P.P.S.: Habe jetzt erst die anderen Antworten gelesen. Also nicht wundern, an Mangas hatte ich jetzt gar nicht gedacht. :-/


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