Habe dann angefangen ihn mit Kette zu führen, da er sich dann auch an der Aufstiegshilfe vor dem Aufsteigen losgerissen hat.
Auch beim Ausreiten war/ist er normalerweise sehr ruhig und nervenstark. Bin mit ihm schon bald auch alleine unterwegs gewesen und es gab nie gröbere Vorkommnisse. Aber in letzter Zeit ist auch das schwieriger geworden, er war oft sehr nervös, versucht stehen zu bleiben oder umzudrehen. Prustet oft und ist guckig. Glänzende Gegenstände, in denen sich die Sonne spiegelt, sind der blanke Horror für ihn.
Meist ist er jetzt auch auf dem Stallgelände sehr unruhig und guckig. Beim Reiten wurde er immer frecher, schlägt nach dem Schenkel oder der Gerte wenn ihm was nicht passt. Dabei buckelt er auch manchmal oder schießt los. Alles was zu viel an Druck ist - Katastrophe.
Beim letzten Blutabnehmen kriegte er sich gar nicht mehr ein. Gab dem Tierarzt sogar eine Kopfnuss. Ohne Nasenbremse wäre gar nichts möglich gewesen.
Ich nehme regelmäßig Unterricht, bemühe mich abwechslungsreich mit ihm zu arbeiten. Bemühe mich, ihn zu gymnastizieren. Zahnart, Osteopath, Sattler - sind alle regelmäßig im Haus.
Aktueller Status: Pferd wird seit gut 4 Wochen gar nicht mehr geritten weil ich einfach eine Pause gebraucht habe. Ich longiere ihn momentan viel, lass ihn mal frei laufen oder freispringen. Hab das Gefühl es tut uns beiden gut, immerhin hatte er seit dem Anreiten noch nie so richtig eine Pause. Ich möchte jetzt aber bald wieder mit dem Reiten anfangen, merke aber, dass ich schon bei alltäglichen Dingen wie Pferd holen, Pferd anhängen, Pferd putzen, fertig machen zum longieren, Schiss habe. Die ganze Zeit kreisen meine Gedanken darum, was er jetzt nicht gleich alles machen könnte, in meinen Gedanken traue ich ihm ALLES zu. Obwohl in letzter Zeit nichts gravierendes vorgefallen ist, außer dass er oft nervös und guckig ist. Ich hab die Selbstverständlichkeit im Umgang verloren, mache alles zu einem Problem, sei es das Putzen, das Führen, einfach ALLES. Ich habe Schiss vor meinem eigenen Pferd. Und ich befürchte, dass er das merkt, und deshalb so unsicher ist. Das ist wohl diese sogenannte Abwärtsspirale :-(
Ich überlege schon, ihn zu verkaufen. Er ist ein tolles Pferd, stelle mir aber die Frage, wer mir wohl dieses Pferd abkaufen würde und ob ich das wirklich möchte.