Ich habe den Oilfox seit einem Dreivierteljahr auf meinem Öltank. Vorher hatte ich ein mechanisches Rundinstrument mit Seilzug-Schwimmer, das aber so unpräzise war, dass ich diesen in unregelmäßigen Abständen abgeschraubt habe und ein Metermaß in den Tank gesteckt habe, um eine halbwegs präzise Messung zu erhalten. Das fand ich sehr lästig.

Der Oilfox löst dieses Problem technisch elegant und schick. Die Installation war unproblematisch: Den Oilfox auf den Tank schrauben, App installieren und per Bluetooth mit dem Oilfox verbinden, WLAN Passwort eingeben, ein paar Parameter, und die Sache war geritzt. Mit der App kann ich nun jederzeit und von überall den Füllstand sehen.

So weit war ich begeistert. Die Freude wurde allerdings bald wieder gedämpft:

Bereits auf der Webseite ist angegeben, dass die Messung nicht sehr präzise ist (+-1cm, das sind bei mir über 60 L). OK, das kann man notfalls akzeptieren. Hinzu kommt noch, dass die App den Füllstand nur auf 100 L gerundet anzeigt (und als Prozenzzahl auf ein Prozent genau, wobei mir nicht klar ist wie hier gerundet wird). Die Anzeige eignet sich also ebenfalls nur um eine grobe Tendenz zu geben.

Bei der Einrichtiung des Tanks musste ich in mehreren Versuchen die Parameter anpassen, weil die Einrichtung nach Anleitung zu einer starken Abweichung von meiner Referenzmessung mit Metermaß geführt hat.

Am meisten stört mich jedoch, dass man keinerlei Zugriff auf die Messwerte hat. Die grafische Anzeige in der App ist das einzige, was man bekommt. Es gibt keine Möglichkeit, Werte zu extrahieren oder selbst aufzuzeichnen. Die App zeigt ein paar Monate Historie an, aber es gibt keine Möglichkeit auf ältere Werte zuzugreifen (etwa für die Nebenkostenabrechnung). Das bedeutet, der Betreiber der App sammelt fleißig meine Messdaten, aber ich selber bekomme sie nicht.

Abgesehen davon dass das bereits kaum akzeptabel ist, ist auch völlig unklar, wie meine Messdaten vom Betreiber weiter verwertet werden, bzw. an wen die weitergegeben werden.

Mehrere Fragen, die ich über das Support-Formular auf der Oilfox-Webseite an den Hersteller gerichtet habe, blieben ohne Reaktion.

Fazit: Der Oilfox funktioniert und leistet, was versprochen wurde. Naheliegendes, das nicht versprochen wurde, leistet er indes nicht (etwa seine eigenen Messdaten zu bekommen). Bei der Einrichtung ist etwas Ingenieursgeist gefragt, wenn die Parametrisierung nicht gleich zu korrekten Messungen führt. Grundsätzlich sollte man sich genau überlegen, wozu man ihn einsetzen möchte, ob der versprochene Leistungsumfang dafür genügt und ob man damit leben kann, dass der Betreiber die Daten bekommt und mehr oder weiniger damit anstellen kann, was er will.

...zur Antwort