Um meine Frage zu konkretisieren: Ich hätte gern Tipps, wie es so funktioniert, dass beide zufrieden sind.

Also, ich bin traurig, wenn er anruft und keine Gefühle zeigt, sich auch nicht auf das nächste Treffen festlegt bzw. keinerlei Initiative für Unternehmungen zeigt.

Ich bin traurig, dass ich meist allein meine Wohnung putze, allein den Einkauf für das gemeinsame Wochenende herbeischleppe, allein Vorschläge für Unternehmungen mache.

Wir machen praktisch alles doppelt, alle beide haben Häuser, Garten, Wohnungen (jede ca. 100 m²), er 2 Jobs, ich Vollzeit und Mama.

Während bei mir noch genug Energie für eine Partnerschaft "übrig" ist, ist er fast immer müde, bringt seine Arbeit mit (Korrekturen, Mails), das maximale ist, dass er seine Reste aus dem Kühlschrank mitbringt und dass er einen Spaziergang (irgendwohin) oder irgend einen Ausflug (im Internet) vorschlägt.

Highlights in unserer Beziehung? Er hat 2 Konzertkarten gekauft. Er hat zu unserem 5. Jahrestag einen Einkauf gemacht (Süßigkeiten und Tiefkühlkost). Zwei weitere Male eingekauft. Weihnachten teure Geschenke gemacht.

Darüber hinaus hilft er mir gelegentlich (!) bei handwerklichen Arbeiten.

Positiv ist auch, dass er zumeist zärtlich und nicht nachtragend mit mir umgeht.

Manchmal denke ich, ich möchte sterben, aber es gibt auch Tage, da fühlt es sich fast perfekt an -  wenn er mit mir tanzt oder 4händig Klavier spielt (beides auf meine Initiative hin möglich).

Machen Regeln Sinn? Eine Art "Aufgabenverteilung"? Eine "Wunschliste"?

Woran merke ich, dass er mich liebt? Warum versucht er nicht, meine Bedürfnisse wahrzunehmen - Ich habe sie ihm oft genug genannt.

Können wir mit getrennten Wohnungen glücklich sein? Können wir als Paar überhaupt auf eine Zukunft hoffen?

 

P.S. Warum ich hier schreibe: Ich habe alle möglichen Ideen ausprobiert, mit ihm gesprochen. Seine Reaktion: "Du hast Recht". Er ist fast stumm, äußert Sätze wir "Was soll ich sagen." (Ob er bereit wäre, auf MEINE Bedürfnisse einzugehen). Einmal hat er auch geäußert: "Man kann Dir nichts rechtmachen" oder "immer müssen wir streiten" (Ich empfinde es nicht als Streit - solange Respekt und ein friedlicher Ton vorherrschen).

Ich habe einen Autismus-Test von ihm ausfüllen lassen, wahrscheinlich liegt ein leichter Autismus (Asperger) vor. Vieles geht in die "Sheldon Cooper"-Richtung, seine Selbstbezogenheit.

Er macht immer das Frühstück, weil er das so liebt (Meine Tochter und ich mögen gar kein Frühstück). Wenn er mir eine Freude bereiten wolle, wäre "Kaffee ans Bett" perfekt: Dies lehnt er immer unter Vorwänden ab und windet sich. Einmal hat er das gemacht; am letzten WE hat er mir ein Stück Schokolade gebracht, als ich in der Wanne lag - ein "Riesenfortschritt" für mich.

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Ich habe die bipolare Erkrankung und das "Problem" von der anderen Seite aus: Es ist tatsächlich schwierig. Manchmal drifte ich in verbal-aggressives Sprechen ab, wenn mein Partner in meinen Augen immer den gleichen unsensiblen Fehler macht (In meinem Fall: Geplante Treffen nicht offensiv absagen, wenn was dazwischen kommt, sondern warten, bis ich frage, wann wir uns das nächste Mal sehen.) Ansonsten: Ich bin nicht so "frustrationstolerant" wie normal, verliebe mich schneller, und bin sehr enttäuscht, wenn man Partner nicht die gleichen intensiven Gefühle hat und mir gegenüber äußert. Ich bin zweimal manisch geworden, weil ich in einer festen Beziehung war und starke Gefühle für einen anderen hatte, mir aber nicht erlaubt habe, sie zu leben... Ich wünsche mir die große Liebe, aber ich suche nach einem Weg, ihn nicht nur zu finden, sondern auch die Partnerschaft besser zu gestalten. Der aktuelle Partner meldet sich tagelang nicht, das geht mir an die Substanz. Ich brauche wie viele Frauen sehr viel Nähe und Körperkontakt, bin aber wirklich eine treue und leidensfähige Seele. Jeder Bipolare (Manisch-Depressive) ist beziehungsfähig, aber der Partner muss wirklich manchmal "auf Durchzug" schalten und gleichzeitig immer zeigen: Ja, ich liebe Dich, und vielleicht gerade (!) in problematischen Situationen einfach nur mal den bipolar-erkrankten Partner in den Arm nehmen.

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