Oh, ja. Selbstverständlich benötigst Du dafür eine (Fach(Hoch)schulische) Ausbildung. Jedenfalls wenn Du als Gebärdensprachdolmetscher arbeiten möchtest. Nur um die (Deutsche) Gebärdensprache zu erlernen, kannst Du Dich aber beispielsweise auch einfach an der Volkshochschule für entsprechende Kurse anmelden. Es gibt auch GebärdensprachdozentInnen, die ihre Kurse außerhalb der VHS anbieten. Um sich mit anderen Gebärdensprachlern in DGS (Deutsche Gebärdensprache) auszutauschen, ist das sicher ein guter Anfang.
Ein guter Kontaktpunkt könnte auch folgende Seite sein: www.taubenschlag.de Dort tummelt sich alles, was mit hörgeschädigten und hörenden GebärdensprachnutzerInnen zu tun hat. Aber um nochmal auf die professionelle Seite Deiner Frage zurückzukommen: der Dolmetschberuf ist ein Beruf, der höchste Ansprüche an Gedächtnis, Flexibilität und Körper (!) stellt. Du musst absolut fit sein im sprachlichen und kulturellen Bereich Deiner Arbeitsschwerpunkte. Hinzu kommt das Wissen im translatorischen Bereich. Und noch etliches mehr. Dafür ist ein Studium unumgänglich.

...zur Antwort

Ich bin verwirrt. Wie hat denn Deine Frau bisher mit Euren Kindern kommuniziert? Sicher, wird sie gut sprechen können, sonst könntet auch Ihr beide Euch wahrscheinlich nicht grad gut austauschen. Und wie hast Du Dich bislang mit Deinen Schwiegereltern unterhalten? Aber es ist merkwürdig, dass Du von "taubstumm" schreibst und so gar nicht zu wissen scheinst, wie dieses Wort im allgemeinen in der Gebärdensprachgemeinschaft empfunden wird. Denn als "gehörlose" oder "taube" Frau hat Deine Frau den Kindern doch sicher schon längst ihre Muttersprache ganz automatisch nahegebracht?! Falls nicht, es ist nie zu spät! ... und das gilt für Dich genauso. :-)

...zur Antwort

Nein, das stimmt. Ohne Vorkenntnisse kommst Du bei einem Praktikum nicht weiter. Ich frage mich nur, wie Du ausgerechnet auf ein Praktikum kommst, wenn Du eine Sprache lernen möchtest?! Das ist genau so, als würdest Du Dich für ein Praktikum umschauen, bei dem Du englisch lernen kannst... Aber bei Interesse für die Deutsche Gebärdensprache und taube Menschen insbesondere bist Du bei dem nächstgelegenen Gehörlosenverein und auch bei der VHS goldrichtig.

...zur Antwort

Ich finde es sehr gut, dass Du Interesse und die Bereitschaft zeigst, Gebärdensprache (DGS) zu erlernen. Besonders, wenn Du meinst, sie auch anwenden zu können. Die Antwort von Catzz hat ja schon einen Überblick gegeben, wie es abläuft. In der Regel ist es das Beste, von einem oder einer "Native Signer" zu lernen. Also von einem/einer ausgebildeten GebärdensprachdozentIn, von denen es in Deutschland einige gibt, die sowohl Kurse an den Volkshochschulen anbieten, als auch in speziellen Bereichen (z. B. in Firmen) Kurse auf Bestellung durchführen. Ich glaube jeder Mensch, der eine andere Sprache spricht - ob hörend oder gehörlos ist dabei völlig egal - ist erleichtert, wenn er/sie jemanden trifft, der mit ihm/ihr in der Muttersprache kommunizieren kann. Und im Krankenhaus ist das wohl besonders wichtig. Vielleicht kann das sogar Einfluss auf den Heilerfolg haben, wer weiß? . Wenn man Deutsche Gebärdensprache erlernt, ist es wichtig, in Kontakt mit anderen Gebärdensprachlern zu sein, damit man das Erlernte nicht so schnell wieder vergisst. Auch können die von dieLenaaa angesprochenen Bücher manchmal hilfreich sein, um Vergessenes wieder aufzufrischen. Aber da DGS eine dreidimensionale Sprache ist, kann man sie ohne Vorkenntnisse von Gebärdensprachen allgemein, nicht so ohne weiteres aus Büchern erlernen. Da braucht es schon eineN LehrerIn live und in Farbe vor einem.

Ein Punkt, denke ich, darf dabei aber nicht vergessen werden: Für Arzt-PatientInnen-Gespräche, für Aufklärungsgespräche (OP-Aufklärung, Medikamenten-Aufklärung, Therapie etc.), für Diagnose-Gespräche und derlei mehr, ist es immer vonnöten, eineN professionelleN GebärdensprachdolmetscherIn hinzuzuziehen. Diese sind langjährig ausgebildet und fachlich versiert. so dass es zu keinen folgeschweren Mißverständnissen kommt. Gehörlose Menschen haben in diesem Bereich seit einigen Jahren auch endlich einen gesetzlichen Anspruch darauf. Und diesen haben sie sich hart erkämpft. Leider scheint das in einigen Krankenhäusern jedoch unbekannt zu sein, (denn ich möchte ja niemandem eine Absicht unterstellen) und so wird dann von Vorgesetzten mitunter gesagt: "Hej, Du kannst doch die und die Sprache (DGS, Kusuaheli, Farsi oder eine andere Sprache)! Dann kannst Du ja mal eben vermitteln." Ein solches Verhalten gehört verurteilt; denn es stellt eine Diskriminierung der gehörlosen Menschen und eine Mißachtung der gesetzlichen Grundlagen dar.

Ich wollte Dich damit aber nicht einschüchtern, denn ich finde es, wie gesagt, toll, wenn die Deutsche Gebärdensprache weiteren Zulauf erfährt. Viel Spaß dabei!

...zur Antwort

Der einzige Weg eine Kommunikation auf Augenhöhe mit einer gehörlosen KundIn zu führen ist eine professionelle GebärdensprachdolmetscherIn hinzuzuziehen. Im Raum Leipzig gibt es einige dort tätige Männer und Frauen, an die Du Dich wenden könntest: z. B. unter www.bvg-sachsen.de Dort wird Dir sicherlich auch über die zu erwartenden Kosten Auskunft gegeben werden können. Je nachdem wie gut die entsprechende Person der deutschen Sprache mächtig ist - und das ist bei gehörlosen Menschen durch das katastrophale Gehörlosenschulsystem in Deutschland leider nicht immer vorauszusetzen - kann selbstverständlich auch schriftlich kommuniziert werden. Im Zweifelsfall ist das aber auf jeden Fall ein unzureichender Weg, um beispielsweise (in der Finanzbranche) über Produkte, Risikofaktoren usw. aufzuklären, da Du, wie Du schreibst, ja der Deutschen Gebärdensprache nicht mächtig bist und somit nicht gut einschätzen kannst, ob Dein Gegenüber Dich tatsächlich versteht oder nicht.

...zur Antwort

Der Antwort von Pfotenferien ist kaum etwas hinzuzufügen: Gebärdensprachen (in diesem Fall wohl die Deutsche Gebärdensprache (DGS)) lernt man am besten von native signern. Und da sind u.a. die Volkshochschulen ein sehr guter Start. Dort werden Kurse von ausgebildeten GebärdensprachdozentInnen angeboten.

Wie lange das dauert? Na, wie bei jeder anderen Fremdsprache auch. Es kommt immer darauf an, wie leicht/schwer es einem fällt, eine Sprache zu erlernen. Eine dreidimensionale Sprache stellt vielleicht für eineN GrobmotorikerIn eine besondere Herausforderung dar. Oder aber es geht unter Umständen besser als bei anderen Sprachen, da es der ein oder anderen Person leichter fällt über das Auge zu lernen als über das Gehör. Das ist ganz unterschiedlich.

Um richtig gut zu werden, muss die Sprache natürlich regelmäßig angewandt werden.

Es macht auf alle Fälle Spaß und erweitert den eigenen Horizont-ganz zu schweigen von dem (bislang vielleicht unbekannten) neuen Personenkreis, der sich so viel unkomplizierter kennenlernen lässt.

...zur Antwort