Hallo Zusammen. Mir gings wie Giddy. Mittlerweile (nach über 3 Jahren) hab ich wieder Ruhe von der Inkasso-Firma. Ich hab allerdings zwischenzeitlich auch Anzeige erstattet. Hier mein Erfahrungsbericht, wenn es jemanden interessiert. In jedem Fall aber: Hände weg!!!

Ich habe in 2016 schlechte Erfahrungen mit Handyorten.de gemacht. Bin in einer Notsituation auf die Seite reingefallen. Damals hat Handyorten.de noch aktiv damit geworden eine Lösung im Falle von Verlust oder Diebstahl zu sein. Davon, dass das Handy zum Einrichten des Ortungsservices griffbereit sein musste, war an keiner Stelle die Rede. Im Gegenteil: Ständig heißt es, dass keine Installationen oder Konfigurationen nötig sind.

Aufmachung und vor allem auch Werbung und Ausschreibung empfinde ich bis heute als irreführend und zumindest hart an der Grenze zur Legalität. Zwar werden seit dem Relaunch der Seite gewisse Versprechungen nicht mehr gemacht, jedoch werden einem sehr viele Infos zum Einrichten und zum Ablauf der Ortung vorenthalten. Das erfährt man alles erst - wer hätte es geahnt - nach Bezahlung!

Nachdem ich nach dem Erwerb meiner Ortungen feststellen musste, dass ich mit dem Service nichts anfangen konnte, wollte ich widerrufen. Mein Handy war ja weg und ich konnte den Service somit nicht einrichten/aktivieren. Der Widerruf ist aber durch ein paar Tricks in den AGBs de facto ausgeschlossen, wie mir vom "freundlichen" Kundenservice relativ eindeutig erklärt wurde. Bereits in der ersten Mail an mich wurde unmissverständlich mit Inkasso gedroht.

Der aufmerksame Leser erfährt in den AGBs, dass man keine Ortungen erwirbt, sondern lediglich den Zugang zu einer Softwarelösung. Ob die Ortung dann funktioniert oder nicht ist erst mal egal und im Zweifelsfall halt Pech. Zudem wird das Widerrufsrecht für Ortungscredits ausgeschlossen. Genau die erwirbt man ja aber kostenpflichtig. 

Eine Beschwerde beim Kundendienst hat nichts gebracht. Ich habe mich daraufhin an Paypal gewandt und den Käuferschutz eingeschaltet. Nach kurzer Zeit erhielt ich eine Nachricht, dass der Fall geschlossen wurde, da der Verkäufer den Betrag zurück erstattet hat. Ich dachte, man hätte mir recht gegeben und einen Fehler eingeräumt. Pustekuchen! 

Ein halbes Jahr später erhielt ich Post von der "EOS - Deutscher Inkassodienst" und musste feststellen, dass auch bei einem erfolgreichen Käuferschutz-Verfahren immer noch die Option besteht, Beträge über ein Inkasso einzutreiben. Selbstverständlich mit Zins und Inkasso-Gebühren. Große Freude! Allerdings ist mir dann auch der Kragen geplatzt - und zwar so richtig. Ich habe den Betreiber der Website kurz entschlossen bei der Polizei angezeigt. Daraufhin folgten fast zwei Jahre Briefwechsel mit der Staatsanwaltschaft und der Inkasso-Firma. Letztere hat jedoch seit Sommer 2017 nicht mehr auf meine Schreiben reagiert und auch keine weiteren Mahnungen geschickt. Ob die Ermittlungen noch laufen kann ich nicht sagen. Mein letztes Schreiben von der Staatsanwaltschaft habe ich auch schon vor einer ganzen Weile erhalten - darin hieß es jedoch, dass das Verfahren wiedereröffnet wurde. 

Leider wird diesen Erfahrungsbericht in einer Notsituation niemand lesen. Ich hoffe trotzdem, einen deutlichen Einblick gegeben zu haben. Lasst die Finger weg!

...zur Antwort