Sucht Kreislauf beenden?

Hallo,

Ich bin Mitte zwanzig und rauche fast mein halbes Leben lang cannabis. Als ich noch zur Schule ging hielten mich Lehrer und Klassenkameraden für relativ klug, das kiffen hat mich kaum eingeschränkt und ich konnte Alltag und Schule problemlos meistern. Ich war auf jeder Party dabei, habe anderen gerne auch schulisch geholfen und hatte das Gefühl, dass alle mich leiden können.

Als ich mein Abi hatte, haben sich viele Kontakte verlaufen, ich wurde introvertiert, hatte keinen guten Freundeskreis, es kamen teilweise auch andere Drogen dazu. Ich war nur noch auf Parties, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, hatte nur noch Müll im Kopf. Dann habe ich das exzessive feiern dem Studium zuliebe sein gelassen, allerdings ca. 3 Gramm am Tag geraucht. Seitdem konnte ich aber auch nichts mehr mit mir anfangen, ohne kiffen war ich nervös und aggressiv, mit war ich vollkommen gleichgültig und unemotional, jede Kleinigkeit und jeder Kontakt hat mich angestrengt. Ich nehme mir schon lange vor, aufzuhören.

Mittlerweile bin ich mit dem Studium bald fertig, habe aber das Gefühl, nichts davon mitgenommen zu haben.

Wie durch ein Wunder konnte mich ein kumpel neulich zum Sport motivieren und seitdem gehe ich jeden Tag laufen und/oder mache anderen Sport. Mein Kopf wird klarer und ich bekomme wieder Interessen, spüre auch irgendwie wieder Emotionen und Freude.

Das kiffen konnte ich jetzt so weit einschränken, dass ich es auf abends reduziert habe. (<1 gramm)

Bitte gebt mir Tipps, wie ich das Verhalten aufrecht erhalten kann. Ich habe Angst, wieder komplett in mein Muster zu verfallen und will nicht wissen, wie das irgendwann endet.

Wie schafft ihr es, euch langfristig zu motivieren, auch wenn ihr gerade mal keine Lust habt? Habt ihr Tipps, wie ich das kiffen weiter reduzieren kann? (Tagsüber geht es, aber abends kann ich sonst nicht schlafen und habe das Gefühl, dass mein Kopf nicht aufhört zu denken und fast platzt) dann bin ich energiegeladen und aggressiv, weil ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken...

Wie motiviert ihr euch für oder beim sport?

Außerdem habe ich Husten, seit ich Sport mache. Ist das bedenklich, oder ein Zeichen dafür, dass sich die Lunge reinigt? Insgesamt fühle ich mich wesentlich besser.

Ich ziehe das ganze jetzt erst zwei Wochen durch und musste das alles auch mal loswerden, sorry für den langen Text.

Im Grunde wünsche ich mir einfach Tipps, wie ich alte Muster vermeiden und meine positive Entwicklung aufrechterhalten kann, auch wenn es wohl nicht immer einfach sein wird...

...zum Beitrag

Sehr schöner Text, der auch vielen die Augen öffnen dürfte. Also es gibt viele die sagen, du musst radikal damit aufhören etc... Ich persönlich finde deine Weise deutlich besser, gerade deinem Studium würde die radikale Weise sehr schaden. Versuch es vielleicht man im 2 Tages-Takt um jeweils 0.1 Gramm zu minimieren und solltest du dann merken, dass es zu schnell ist, machst du es halt im 3 Tages-Takt. Außerdem würde ich mir schonmal langsam professionelle Hilfe suchen, für die Phase, in der du eventuell irgendwann Garkein Gras mehr konsumierst, aber am besten auch schon jetzt. Ich sag’s nur, weil man meistens ein paar Monate auf so ein Kennlerngespräch warten muss. Das mit dem Sport war übrigens auch eine sehr gute Idee, vielleicht entdeckst du ja noch weitere Interessen, zum Beispiel als Kind mal Fußball gespielt oder was anderes? Versuchs mal mit schwimmen oder anderem:) Ich selbst war damals in einer Psychatrie und direkt neben unserer Station befand sich eine Drogenentzugsstation. Die haben eigentlich den ganzen Tag Sport gemacht und damit konnten die meisten auch relativ gut ihren Stress abbauen. Auf Partys würde ich tatsächlich ersteinmal verzichten und wenn überhaupt, dann bitte aufgarkeinen Fall in einem Techno Bunker. Mehr mit Freunden unternehmen ist sicherlich auch nicht der Falsche weg, allerdings würde ich da sehr auf den Umgang achten, den da würden die Freunde (so eng sie auch sind), die auch Gras konsumieren leider gerade eher ein wenig im Weg stehen.

...zur Antwort

Dafür musst du 1. kein Medizin studieren und 2. solltest du mal in einer Psychatrie arbeiten wollen, musst du lediglich Krankenpfleger/in (auch bekannt als Krankenschwester) werden und dich dann für die Psychiatrie eben bewerben nach der Ausbildung. Die Wahrscheinlichkeit, dass du genommen ist, ist aktuell sehr hoch.

...zur Antwort