Wut oder Schuldgefühle? WG-Krise wegen Freundin des Mitbewohners?

Hallo,

vor einer Weile ist es in meiner WG zu einer Art Eklat gekommen. Mein Mitbewohner hatte ohne Absprache seine neue Freundin als Dauergast etabliert, mich hat das lange ziemliche angestunken. Binnen der ersten Monate gab es ein Gespräch zwischen uns, in dem ich ihm einerseits sagte, dass ich das neue WG-Leben ungewohnt finde und das alte vermisse, andererseits wohl auch zu deutlich habe durchblicken lassen, dass ich die Freundin/beide als Paar mäßig erträglich finde. Der Austausch mündete im Nirgendwo, sie war ständig hier, ich wütend, habe aber gute Miene zum Bösen Spiel gemacht.

Letzte Woche, nachdem beide wieder über Nächte hier kampierten (obwohl die Freundin eine eine eigene WG in der Nähe) hat, traf ich sie in der Küche an und fragte, wie sie das denn zukünftig halten wollten. Der Gespräch wurde schnell unangenehm und sie meinte, ich hätte sie ja eh noch nie leiden können.

Einen Tag später gab es eine WG-Aussprache, in der ich versuchte, meine Gefühlslage darzustellen (dass ich mich in meiner Möglichkeit zu entspannen eingeschränkt fühle, wenn nebenan immer Gekicher etc. herrscht - habe es freundlicher formuliert) und dass ich eine 50/50-Regelung für eine Option halte: Sie sind als Paar 50% der Zeit hier, die anderen 50% bei ihr. Woraufhin er meinte, dass sie vorerst ohnehin nicht mehr zu uns kommen möchte, weil sie sich unwohl fühlt.

Mein Mitbewohner ist stinkig mit mir, der Freundin geht es schlecht (?) und ich habe jetzt erstmal zwar ein bisschen mehr Ruhe, finde das alles aber natürlich auch nicht toll. Ich bin stolz, dass ich zu mir gestanden habe, empfinde mich aber gleichzeitig als Spielverderberin und Arschgeige (haha). Mir kommt es so vor, als hätte ich in der Situation lediglich die Wahl zwischen Wut oder Schuldgefühlen gehabt. Wie seht ihr die Lage?

Danke fürs Lesen!

Freundschaft, Psychologie, Liebe und Beziehung, Wohngemeinschaft WG

Freundin des Mitbewohners ist Dauergast, wie würdet ihr damit umgehen?

Hallo ihr,

mich plagt seit einigen Monaten ein Problem: mein Mitbewohner hat seine neue Freundin, ohne mit uns anderen Mitbewohnern weiter darüber zu sprechen, quasi als viertes WG-Mitglied etabliert. Ich habe mir das zunächst eine Weile angesehen, dachte, gut, nach den ersten Monaten wird die Symbiose wohl vorüber sein. Aber: Fehlanzeige. Ich habe einmal mit ihm darüber gesprochen, wobei er, eigentlich ein einfühlsamer und netter Mensch - wir haben vor der Freundin auch häufiger mal einen Abend zusammen vorm Fernseher verbracht - nicht sonderlich empfänglich dafür war, und meinte: Ich würde wahrscheinlich seine Freundin nicht mögen. Was, zugegeben, auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Sie ist okay, aber auf einer Wellenlänge sind wir nur bedingt. Tatsächlich bin ich aber wütend auf ihn, weil ich sein Verhalten rücksichtslos finde.

Damals meinte er auch zu mir, beide würden darauf achten, die Zeit in den verschiedenen Wohnungen (sie lebt auch in einer WG) aufzuteilen. Was ich gut finde. Theoretisch. Praktisch ist sie jede Nacht bei uns. Als ich mich heute auf einen ruhigen Abend hier freute (tatsächlich waren beide ausgeflogen), dann aber wiederkamen, spürte ich, wie sich der Frust wieder in mir meldete. Ich ging in die Küche, traf sie, und fragte, wie sie das nun eigentlich planen würden, also, ob sie jetzt immer hier wären. Nicht besonders smart von mir, ich weiß. Sie reagierte einerseits souverän (das Thema müsste ich mit meinem Mitbewohner besprechen und nicht mit ihr), andererseits emotional (ich hätte sie ja noch nie gemocht). Unangenehme Situation.

Ich bin dann erstmal für ein paar Stunden um den Block. Als ich eben wiederkam, waren sie nicht mehr da.

Was denkt ihr über die Situation? Habe ich überreagiert? Wärt ihr auch genervt? Wie kann es nun weitergehen?

Danke fürs Lesen!

Freundschaft, Psychologie, Liebe und Beziehung, Wohngemeinschaft
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