Die Annahme, dass ein Brand in Los Angeles Ausdruck eines göttlichen Strafgerichts sei, ist theologisch wie rational problematisch:
Erstens widerspricht die pauschale Kausalität zwischen Naturkatastrophen und göttlichem Willen der christlichen Vorstellung eines liebenden Gottes, der den Menschen Freiheit und Verantwortung überträgt.
Zweitens: Die Apokalypse im biblischen Sinne ist keine Serie von isolierten Ereignissen, sondern eine kosmische und endgültige Offenbarung, nicht lokal begrenzte Katastrophen.
Wenn überhaupt, könnte man den Brand als Mahnung zur ökologischen und sozialen Verantwortung verstehen – eine Aufgabe, die Christen und Nichtgläubige gleichermaßen betrifft. Die Interpretation als Strafgericht verfehlt den Kern der christlichen Botschaft, die auf Gnade, nicht auf Vergeltung, basiert.
gez. KASUIST
→ Anm.: In diesem Zusammenhang steht dennoch der theologische Terminus der "Theodizeefrage".