Schwierigkeiten glücklich zu sein?

Hallo ihr da draußen,

es wird womöglich ein etwas längerer Text, solltet ihr also nicht so viel Zeit oder Lust haben, hier eine kleine Vorwarnung.

Aktuell bin ich in meinem 28. Lebensjahr angekommen. So gern ich damals als kleines Mädchen auch erwachsen werden wollte, umso mehr wünsche ich mir heute nichts lieber als ein sorgenfreies Leben.
Mit 14 begann in mir ein Gefühl aufzukommen, welches mich tief unglücklich machte. Ich versuchte damit alleine klar zu kommen, leider oft auch auf falschen Wegen. Im Sommer trug ich also Langarm Shirts. Mein Geheimnis konnte ich gut für mich behalten bis ich mich dazu entschloss, es komplett zu ignorieren. Ich dachte auch lange dass diese Einstellung funktioniert, ohne aber zu bemerken, dass ich mir dafür auf andere Art und Weise nicht gut tat.

Es geschahen bis zu meinem 18. Lebensjahr viele Dinge die sich in mir aufstauten welche ich jedoch nie aufmerksam verarbeitet habe. Bis es zu einer Nacht im August kam, in dem alles zu explodieren drohte. Ich schrieb Zeilen an Familie und Freunde, bei denen ich heute froh bin, dass sie nie jemanden erreichten.
Ich tat etwas, was ich heute auf gewisse Art und Weise bereue.

Meinen Partner, mit dem ich auch heute noch zusammen bin, erzählte ich einige Monate später davon. Eher gezwungenermaßen, denn er war derjenige, der damals meinen Brief fand und mich fragte was es damit auf sich hat. Ich war das erste mal von jemanden anderen als meiner selbst mit meinen Gefühlen konfrontiert. Ich erzählte ihm was in mir vor ging und er riet mir zur Therapie.

Ich hielt mein Wort und ging. Jedoch nur eine kurze Zeit, ich schätze 8 Sitzungen waren es? Ich fühlte mich leider nicht ernstgenommen denn nach dem 3. Gespräch wurden mir bereits sämtliche Medikamente vorgestellt, welche mich künstlich glücklich machen sollten.
Aber ich wollte mein Glück nicht von Tabletten abhängig machen. Ich wollte gehört werden. Vielleicht auch ein wenig Verständnis.

Die Therapie verlief also irgendwie im Sande und ich wusste ich war selbst dafür verantwortlich, mich aus meinen Fesseln zu befreien. Einige Zeit klappte das auch wirklich gut. Doch inzwischen bin ich oft von plötzlichen Panikattacken geplagt ohne Vorwarnung. Glücklich sein fällt mir schwer auch wenn es nie danach aussieht. Ich bin wahnsinnig müde und habe selten Kraft und Motivation für den Tag. Darüber sprechen tue ich jedoch nicht. Dafür werde ich zu sehr als funktionierende Mama und Partnerin gebraucht. Meinen Job meistere ich gut, ohne mich selbst loben zu wollen. Aber meine Familie ist auch alles was mich hält. Doch wenn das Haus in der Nacht plötzlich mit dieser Stille gefüllt ist, ist es schwer meine schreienden Gedanken auszuschalten um ein wenig schlafen zu können..

Wie finde ich mich selbst und mein Glück wieder? Geht es jemandem ähnlich?

Danke für jeden der bis hierher gelesen hat.

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Hallo erstmal.Ich habe mir deinen Text durchgelesen und ich als 15-jähriges Mädchen kann dir sagen dass auch heutzutage die Teenager kein schönes Leben mehr haben.Ich weiß wie du dich fühlst und ich kann dich auch verstehen.Wenn man kein Glück mehr in sich hat ist jeder Tag wie ein Kampf.Am Ende des Tages ist man einfach froh dass man den Tag überstanden hat.Ich möchte dir aber sagen dass es völlig ok ist mal nicht zu funktionieren und dass es ok ist einfach mal für mehrere Tage oder Wochen keine Kraft zu haben.Klar bist du,wie du im Text geschrieben hast,Mama aber du kannst nicht nur für deine Kinder da sein und Zeit haben,du musst auch für dich da sein.Natürlich hab ich keine Kinder und somit kann ich diese Situation nicht so gut verstehen aber glaub mir um andere glücklich zu machen muss man auch selbst glücklich sein.Ich weiß wovon ich spreche weil ich seit meinem 12.ten Lebensjahr Depressionen hab und ich kann andere nicht glücklich machen wenn ich es selbst nicht bin.Ich muss auf mich schauen,so wie du auf dich.Man kann nicht von heute auf morgen glücklich sein,schon klar aber ein Tipp wäre einfach die Dinge zu tun die man als Kind immer machen wollte.Du heilst dadurch dein inneres Kind und dich mit.

Ich wünsche dir auf deinem Weg Alles Gute und hoffe dass du weißt dass du auf dieser Welt gebraucht wirst.Du bist gut so wie du bist auch wenn du derzeit unglücklich bist.Es werden bessere Tage kommen.Vielleicht nicht jetzt und vielleicht nicht in paar tagen aber glaub mir,irgendwann blickst du zurück und bist stolz dass du so lange durchgehalten hast.

Schönen Abend dir:)

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