Ich denke die Option für Abtreibung ist unglücklich formuliert. Ich bin ganz klar für Abtreibung, allerdings nicht weil “Das Leben heutzutage keinen Wert mehr hat”. Erstens ist es für mich eine Frage von Freiheit - ohne Optionen und die Möglichkeit mich für das zu entscheiden was ich am besten finde habe ich nähmlich keine. Als ich vor einiger Zeit mit meinen Klassenkameraden eine Diskussion darüber hatte war das eins der größten Themen, zusammen mit dem Stigma darum. Es wurde darüber diskutiert dass Abtreibungen entstigmatisiert werden sollen, möglicherweise auch durch eine Formulierungsänderung (gleich/ähnliche Bedinungen/Regeln wie jetzt, nur dass es erlaubt ist, weiß aber nicht ob es Rechtlich geht). Ob Abtreibung generell Mord ist oder weiter verboten werden sollte war kein großes Thema (in meiner Klasse), eher wie Abtreibung erlaubt/geregelt werden sollte.
Ein weiterer Punkt den ich nicht oft höre ist das bei einem Verbot oft die Meinung der Mutter komplett übergangen wird, obwohl sie wahrscheinlich am besten einschätzen kann was für das Kind und sie am besten ist und ausserdem diejenige ist die am meisten Folgen hat. Wenn die Mutter/die Eltern denken in ihrer Situation ist es nicht möglich dem Kind eine gute Kindheit zu bieten, sollte diese Meinung erkannt und akzeptiert werden. Und damit würde ich soweit zu gehen auch Adoption ect zu diesen eher negativen Situationen zu zählen. Es gibt bestimmt viele Paare die adoptieren wollen, allerdings stelle ich mir den Prozess vorallem in Deutschland nicht ideal vor (ich kenne mich damit allerdings nicht aus, wer andere Erfahrungen gemacht hat korrigiert mich gerne). Da kommt nochmal die Entstigmatisierungsfrage in Spiel - um offen und ehrlich erkennen und zugeben zu können das man einem Kind keine gute Kindheit bieten kann gehört für mich auch viel Stärke dazu. Um das als Gesellschaft zu unterstützen und so quasi Kinder vor einem schrecklichen Heranwachsen zu bewahren sollte es weniger Kritik an Schwangeren geben die sich zur Abtreibung entschieden haben. Teilweise/Oft spielen Krankheiten und Behinderungen auch eine Große Rolle die einen negativen Effekt auf das Leben des Kindes haben können.

Und hier kommt eine Sache die ich in dieser Situation nicht mag - ich höre von Leuten die Pro-Life sind viel zu wenig interesse an dem Leben der Kinder nach der Geburt oder nach den ersten Lebensjahren. Generell denke ich Leute die andere dazu “zwingen” wollen Kinder in die Welt zu setzen sollten sich generell für das Wohlergehen von Kindern überall auf der Welt einsetzen, mit derselben Leidenschaft und “Fürsorglichkeit” die man bei den meisten Pro-Life Vertretern sieht.
Ich denke auch viele Abtreibungsgegner sollten erkennen dass bei einer Lockerung, ct. nicht jede Schwangere zum Frauenarzt rennt um abzubrechen - beides, Schwangerschaft und Abtreibung tragen Berge an Emotionen und Folgen mit sich und beides kann sich positiv und negativ auswirken.
Um nochmal auf das Thema Entscheidungen-wegnehmen zurückzukommen - eine Klassenkameradin hat während der Diskussion angesprochen dass früher Abtreibung gefährlich war und das noch bis heute durchwirkt. Dabei ist mir eins aufgefallen - früher, Jahrhunderte lang hatten Frauen keine Rechte und durften nicht über sich selbst entscheiden. Deswegen wahrscheinlich auch das Verbot, natürlich galten früher andere Traditionen und Kinder waren quasi das “Ziel” (was daran kritisiert werden kann ist eine ganz andere Konversation), allerdings besteht der Fakt das Frauen zu der Zeit meist keine Macht und Entscheidung über sich selbst hatten.
Ich denke auch viele Abtreibungsgegner sollten erkennen dass bei einer Lockerung, ct. nicht jede Schwangere zum Frauenarzt rennt um abzubrechen - beides, Schwangerschaft und Abtreibung tragen Berge an Emotionen und Folgen mit sich und beides kann sich positiv und negativ auswirken.
Gehen wir mit einem Abtreibungsverbot also nicht eigentlich in der Zeit zurück? Wieso ist unsere Geseltschaft wieder in einer Situation in der Alte weiße Männer über die Rechte von Millionen jungen Menschen entscheiden. Wieso wäre es für einen Großteil der Menschheit besser eg. ein 12 jähriges Opfer Sexueller Gewalt ihren Körper mit Schwangerschaft weiter an die Grenzen belastet oder ein schwer behindertes Kind sein Leben lang mit der Krankheit kämpft (!!Ich sage nicht dass behinderte Personen garnicht leben sollten. In keiner Weise will ich so rüberkommen.)

Mann könnte dazu noch mehr sagen, allerdings wäre das glaube ich zu lang. Entschuldig für Fehler, gerne Korrigieren wenn ich etwas falsch dargestellt habe! Schönen Abend noch

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